Halle Saale III (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 04.03.2024

siehe auch TEIL I, TEIL II und TEIL IV

Halle Saale hat eine beachtliche Wirtschaftsgeschichte. Patifakte zeichnet einen Teil dieser Geschichte nach und zeigt entsprechende Artefakte.

Kellereimaschinenfabrik Halle

Kellereimaschinenfabrik Halle, Foto: Martin Schramme, 2022 Kellereimaschinenfabrik Halle, Foto: Martin Schramme, 2022 Kellereimaschinenfabrik Halle, Foto: Martin Schramme, 2022 Kellereimaschinenfabrik Halle, Foto: Martin Schramme, 2022

Die Hallesche Kellereimaschinenfabrik (Hakemfa) produzierte Flaschenreinigungs- und Kellereimaschinen. 2022 war die Produktion lange Geschichte und die Fabrik lag in traurigen Trümmern.

Ziegelei und Chamottefabrik der Gebrüder Baensch in Dölau

Foto: Martin Schramme, 2018 Chamottefabrik und Ziegelei Doelau, Gebrueder Baensch, Foto: Martin Schramme, 2018 Chamottefabrik und Ziegelei Doelau, Gebrueder Baensch, Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Chamottefabrik und Ziegelei Doelau, Gebrueder Baensch, Foto: Martin Schramme, 2018

Im Adressbuch des Saalkreises von 1896 ist die Ziegelei und Chamottefabrik der Gebrüder Baensch vermerkt. In den Annalen sind auch die Schamotte- und Tonwerke zu finden. Einst befanden sich in der näheren Umgebung der Fabrik etliche Tongruben. Einige dieser Gruben sind heute unter einer Gartenanlage begraben. Die Gebrüder Baensch förderten Retorten-, Steingut- und Kapselton, Röhren- und Flaschen- sowie Klumpenton und Roh-Kaolin (Porzellanerde). In den Archiven finden sich Verträge mit der Halle-Hettstedter-Eisenbahn über den Gleisanschluss der Chamottefabrik an den Bahnhof Dölau beginnend mit dem Jahr 1911. Die einstigen Eigentümer der Ziegelei liegen derweil auf dem kleinen Friedhof an der Kirche in Dölau. Derweil hatte die Familie Baensch auch noch eine Porzellanfabrik, die seit 1858 im nahen Lettin existierte. Für die Porzellanbrennerei in Halle (Saale) wurden die benötigten Erden schon seit 1740 in Dölau abgebaut.

Schießstände am Schießhaus in der Dölauer Heide (1920er Jahre bis 1945)

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Das Schießhaus in der Dölauer Heide war bis 1945 das Domizil der Nietlebener Schützengilde. Rings um das Gebäude im Landhausstil befanden sich sechs Schießstände unterschiedlicher Länge. Die Schießstände dienten lange dem Sportschießen, bis man sie 1944 für mehrere Erschießungen Gefangener aus Berlin, Torgau und Kassel missbrauchte. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges (1939-1945) waren die Schießstände auch Ausbildungsstätten für den Volkssturm, Hitlers letztes Aufgebot bestehend aus Kindern und Greisen. In der DDR wurde aus dem Schützenobjekt eine Konsum-Gaststätte. Die Schießstände waren schnell Geschichte. 2017 waren nur klägliche Mauerreste zu finden.

Gähr- und Lagerkeller der Rauchfußbrauerei von 1871 (freigelegt Anfang 2016, Abriss Ende 2016)

Gewoelbe in Halle, in der DDR wahrscheinlich Bunkeranlage, Foto: Martin Schramme, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: Martin Schramme, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: Martin Schramme, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016 Gewoelbe in Halle, Foto: pappel pictures, 2016

Anfang 2016 kamen bei Bauarbeiten an einem Grundstück in Halle am Böllberger Weg Ecke Weingärten alte Ziegelgewölbe zum Vorschein. Von oben und auf der Westseite des Bauwerkes waren nach au&lig;en gewölbte Gemäuer zu erkennen. Von oben auch zu sehen waren ein Treppenschacht und diverse schornsteinartige Röhren. In dem völlig verschlammten und zugemüllten Objekt fanden sich unter anderem auch Lagerräume, Schüsseln aus Keramik mit Aufschrift VEB (Volkeigener Betrieb, also DDR), große Stahltüren mit der Aufschrift "Rauchen und Umgang mit offenem Feuer und Licht verboten", ein alter Generator, ein zertrümmerter Fahrstuhl, Duschen und der Schriftzug "Befehlsstand". Der Schriftzug ist seinem Erscheinungsbild nach der NS-Zeit (1933-1945) zuzuordnen. Auf einem Typenschild am Fahrstuhlschacht stand Esgo und die Jahreszahl 1969 (DDR). Esgo steht führ Energietechnik und Schaltgeräte Oppach, einen Hersteller in Ostsachsen, der Ende der 1930er Jahre entstand. Der kraftstoffbetriebene Generator trug das Typenschild Fimag - Finsterwalder Maschinen GmbH in Verwaltung Finsterwalde NL Baujahr 1961. Die Fimag wurde 1934 gegründet.

Doch was sind das für Gewöbe und aus welcher Zeit stammen sie? Aus den Akten des Stadtarchivs Halle vom Juli 1871 geht hervor, dass der Brauereibesitzer Wilhelm Rauchfuß den Bau eines Bierkellers plante. Es ging exakt um die Stelle unweit der Saale, deren nördliche Begrenzung damals noch Am Töpferthor hieß. Die Adresse lautete zu der Zeit Böllberger Weg 45. Später sollte daraus der Böllberger Weg 115 werden und schließlich der Böllberger Weg 186. Geplant und gebaut wurden unterirdisch füf längliche Gewöbe, in denen sich drei Lagerkeller sowie zwei Gähr- und ein Güterkeller befanden. Auf der Ostseite befand sich quer zu den Kellern ein Korridor mit Treppe und Aufzug. Die Kellergewöbe waren insgesamt 84 Meter lang und bis zu 28 Meter breit. Über die gesamte Breite der Gewölbe befand sich auf der Ostseite ein breiter Block Eis zur Kühlung. Für die Klimatisierung führten mehrere, schornsteinartige Röhren von den Kellern in die Faßremise, die oberirdische Fortsetzung des Bauwerks. Ein weiteres Kellereigebäude der Brauerei befand sich an der Adresse Weingärten 5 und 6. Vom großen Gewölbekeller dorthin ließ Rauchfuß 1889 einen Verbindungsstollen bauen - 2,50 Meter hoch, 1,25 Meter breit. 1890 verlegte die Rauchfußbrauerei ihren Sitz von der Großen Brauhausstraße an den Böllberger Weg.

Im Halleschen Adressbuch von 1920 war die Rauchfußbrauereien Halle und Giebichenstein AG als Eigentünerin der Grundstücke Böllberger Weg 112 bis 115 eingetragen. Zwei Grundstücke waren als Gärten ausgewiesen. Schon bald darauf hat das Grundstück den Besitzer gewechselt, denn im Adressbuch von 1928 stand für die Nummer 112 bis 115: Most GmbH, Schokoladenfabrik. Die Fabrik des 1859 gegründeten Süßwarenunternehmens befand sich zu der Zeit auf der 115.

Fritz Wingert, Ing. & Söhne (Große Märkerstraße 5)

Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

"Fritz Wingert, Ing. & Söhne, Lichtpaus-Anstalt - Techn. Zeichenbedarf - Fernruf 23994 - Ozalid Vertretung u. Auslieferungslager der Firma: Kalle & Co. Akt. Ges. Wiesbaden" stand auch 2016 noch gut lesbar beideseitig im Hauseingang der Großen Märkerstraße 5. Im Adressbuch der Landeshauptstadt Halle von 1950 ist Fritz Wingert wohnhaft in der Streiberstraße 48 zu finden und ebenso ein Eintrag im Wirtschaftsteil unter Lichtpausereien: "Wingert, Fritz u. Söhne". Mit Ozalid-Trockenlichtpauspapier arbeitete zu der Zeit auch die H. Bretschneider KG im Steinweg 55/56. Die Chemiefabrik Kalle wurde 1863 in Biebrich gegründet, das 1926 nach Wiesbaden kam. 1925 schloss sich das Unternehmen der IG Farben an. Von 1952 bis 1972 war das Unternehmen wieder selbstständig, ehe es Teil der Hoechst AG wurde. 1989 erfolgte der Zusammenschluss der Firmen Kalle (Farben) und Albert (Düngemittel) zum Werk Kalle-Albert.

Ozalid war eine geschützte Marke. 1923 hatte Kalle mit der Produktion von Diazo-Lichtpauspapieren für die Ozalid-Kopie begonnen. Dabei handelte es sich um qualitativ hochwertiges, lichtempfindliches Papier. 1929 entwickelte Kalle den ersten nahtlosen Zelluloseschlauch, der mit der Bezeichnung Nalo als Alternative zum Naturdarm in Umlauf kam. 2016 gehörte Kalle international zu den größten Herstellern industriell gefertigter Wursthüllen (Jahresproduktion: 850 Millionen Meter).

Eintrag im Denkmalverzeichnis: repräsentativer dreigeschossiger Putzbau mit prachtvollem spätbarocken Portal und großer Tordurchfahrt, an den Fenstergewänden reicher Rocaille- und Girlandendekor in Stuck, innen repräsentative Raumfolgen mit Stuckdekor, großzügiges Treppenhaus mit barocker Holztreppe, im hofseitigen Fachwerkanbau reiche spätbarocke Stuckdecken, zu palaisartiger Großzügigkeit ausgebautes Bürgerhaus des 16. Jh., Umbauten im 18. und 19. Jh., inschriftlich datiert 1717.

1990 war noch relativ gut zu erkennen, 2016 fast nur noch zu erahnen, was einst noch an den Gemäuern stand: "Für Arbeit ..." und "Aus Heeresbeständen". Dabei handelt es sich sehr wahrscheinlich um Aufschriften aus NS-Zeiten (1933-1945).

In den Jahren 2009 bis 2016 war das gefährdete Baudenkmal kommunales Eigentum. Ziel war die Rettung des Hauses, gelungen ist in der Zeit nur die Sicherung, für mehr reichte das Geld nicht. Beantragte Städtebaufördermittel wurden nicht bewilligt. Im September 2016 beschloss Halles Planungsausschuss, nochmals Fördermittel zu beantragen. Inzwischen ist das Objekt wieder in Privathand. Mit Sanierungskosten von rund drei Millionen Euro wurde gerechnet.

Freybergs Brauerei (VEB Brau- und Malzkombinat Halle, nach 1990 zuletzt EKU Kulmbach, 1993 geschlossen, 2019/2020 Teilabriss und Sanierung)

Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Freybergs Brauerei Halle Saale, Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Nordfassade mit der geziegelten Aufschrift "Freybergs Brauerei 1892" Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Front der Freyberg Brauerei zur Saale mit zwei Türmen, gekennzeichnet mit den
Jahreszahlen 1816 und 1912
Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Brauerei-Hof von Osten fotografiert
Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Brauerei von den Weingärten auf der Südseite fotografiert

Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Jubiläumsheft 125 Jahre von 1941
Foto: Martin Schramme / Winter 2009.2010 Blick von der Saale-Seite
Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 1996, gescannt Foto: Martin Schramme, 1996, gescannt
1996 waren Fenster und Dächer noch weitgehend intakt.
Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Die Freybergs Brauerei in Halle Saale geht auf Aktivitäten der Familie Rauchfuß seit dem Jahre 1816 zurück. Das Unternehmen begann zunächst am Großen Berlin und zog erst 1886 an die Saale, wo es am Saalberg in Glaucha ideale Produktionsbedingungen fand. So konnte unter anderem zwei Quellen für die Bierherstellung genutzt werden. Das heutige repräsentative Gebäudeensemble wurde in den 1880er Jahren begonnen und bis 1936 gebaut, ausgebaut und verfeinert. Mitte der 1930 Jahre war die Brauerei die größte Privatbrauerei im Deutschen Reich. In der DDR wurde die Brauerei Glauchaer Straße 49 zum Betriebsteil I des VEB Brauhaus Halle (Meisterbräu) im VEB Brau- und Malzkombinat Halle bis zum Ende der DDR 1989/90. Betriebsteil II war der Böllberger Weg 178, Betriebsteil III der Moritzzwinger 8-9 und Betriebsteil IV Bad Neuragoczy. Nach der Übernahme des Betriebes durch das Unternehmen EKU aus Kulmbach ging es weiter bergab. 1993 war endgültig Schluss. 1995 stellte EKU einen Abrissantrag, der aber von der Denkmalschutzbehörde abgelehnt wurde. 1996 ging Meisterbräu in die Liquidation. Anfang 2012 befand sich ein Recyclinghandel auf dem Gelände.
8100 Quadratmeter groß ist das Areal zwischen Böllberger Weg und Saale. Es wechselte mehrfach den Besitzer. Von 2001 bis 2015 blieb es in einer Hand. Bereits seit Jahren stand es zum Verkauf. 2015 wollte die Immobiliengruppe Retzlaff aus Halle dafür 669.000 Euro. Wiederholt brannte es in Brauereigebäuden: 2000, 2010, dreimal in 2014 und schließlich 2015.
Im Sommer 2015 standen die Gebäude in Glaucha an der Saale komplett leer, verfielen und waren von massivem Vandalismus und mehreren Bränden gezeichnet. Zum bisher schwersten Brand kam es am Abend des 15. Juni 2015 kurz nach 21 Uhr. Haushohe Flammen schlugen aus dem Kontor im Südteil des Gebäudeensembles. Später griff das Feuer auf das benachbarte Sudhaus über, von dessen Dachstuhl schließlich angebrannte Holzbalken auf geparkte Fahrzeuge in der Straße Weingärten stürzten. Kurz zuvor waren Pläne bekannt geworden, wonach Kaufinteressenten Loftwohnungen planen. Im Internet stand das ehemalige Fabrikgelände für 669.000 Euro zum Verkauf. Die MCM Immobilienkonzepte GmbH aus Magdeburg kaufte schließlich das Ensemble und begann 2019 mit Teilabriss und Sanierung. Seither verfällt das historische Anwesen nicht mehr, aber von Rettung kann keine Rede sein, wenn man das langweilige Konzept für ein so bedeutendes und einst wirklich schönes Brauerei-Objekt sieht. Passend dazu steht auf der MCM-Seite auch kein Wort zur Geschichte der Brauerei. Einzige Anmerkung: "einst größte Privatbrauerei Deutschlands."

Bierniederlage an der Landsberger Straße

Foto: Martin Schramme,

Niederlagen waren Lager bzw. Ablageplätze für unverzollte Waren aller Art. Im Interesse der Beförderung des Handelsverkehrs durften vom Ausland eingeführte zollpflichtige Waren dort als Freiware unverzollte gelagert werden. Erst beim Übergang der Ware in den inländischen Konsum war der Zoll zu entrichten. Unweit des Güterbahnhofes von Halle (Saale) befand sich eine Bierniederlage, von der noch im Jahr 2014 eine eine Inschrift aus roten Ziegeln in einer gelben Ziegelmauer kündete. Laut Adreßbuch von 1941 befand sich an der Landsberger Straße 4 ein Bierlager (Niederlage) der Riebeck-Brauerei AG. Die Riebeck-Brauerei war vor 1945 die größte Brauerei in Mitteldeutschland. Im Adressbuch von 1946/47 - Halle gehörte inzwischen zur Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) - ist der Eintrag "Riebeck-Bräu, Thälmannplatz 3a -Inh. Arthur Koepp" zu finden (Thälmanplatz = Riebeckplatz).

Luxuspapierfabrik Heilbrun & Pinner

Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Papierfabrik Heilbrun und Pinner, Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Papierfabrik Heilbrun und Pinner, Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Papierfabrik Heilbrun und Pinner, Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Papierfabrik Heilbrun und Pinner, Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Foto: Martin Schramme, 13.09.2015 Foto: Martin Schramme, 13.09.2015

Liebhabern historischer Bauwerken und Freunden der hallischen Stadtgeschichte fällt die Fassade des Hauses in der Geiststraße Nummer 21 sofort ins Auge, erst recht seit dem Abschluss der Sanierung des Objektes im Sommer 2015. Doch nicht nur das: Sehr wahrscheinlich sagt ihnen der Name Heilbrun & Pinner, der nun wieder auf einem goldenen Schild am Eingang zu lesen ist, ohnehin etwas. Schließlich handelt es sich um eine ehemalige Erfinder- und Produktionswerkstatt mit Weltruhm und einer genialen Erfindung, die heute Bedeutung in der Luft- und Raumfahrt hat. Dazu geht der Blick zurück in die Jahre 1900, 1901 und 1903. 1900 fand die bereits in den 1880er Jahren gegründete Firma Heilbrun & Pinner ihren Hauptsitz in der Geiststraße, 1901 ließ sich Hans Heilbrun, gerade 23-jährig, die sechseckige Honigbienenwabe aus Papier patentieren und 1903 das großtechnische Produktionsverfahren dazu. Um 1910 war H&.P bereits London, Paris und New York mit Zweigstellen vertreten. In den 1920er Jahren hatte das Unternehmen bereits Hunderte Mitarbeiter. Zu der Zeit gingen neun von zehn hergestellten Waren in den Export. Mit dem Machtantritt änderte sich die Lage für die jüdischen Firmeninhaber. 1936 wanderten sie mit ihren Familien nach England und in die Vereinigten Staaten aus. Unter Berufung auf die Innovation aus Halle, die zunächst nur für Papierdekorationen zum Einsatz kam, schon 1924 jedoch auch im Flugzeugbau sowie im Laufe der Zeit in verschiedenen Leichtbauanwendungen, siedelte sich im Jahre 2010 die Firma ThermHex Waben GmbH in Halle an. Seit 2015 setzt auch das Unternehmen EconHP Holding GmbH auf die Erfindung aus Halle. Das Material heißt jetzt jedoch nicht Papier, sondern Kunststoff. Im einstigen Anwesen von H&P befinden sich nun Wohnungen und ein Videoverleih. Zur Geschichte des Hauses mit zwei hintereinander liegenden Innenhöfen gehören auch diverse andere Geschäfte. Die schwarze Schrift eines ehemaligen Möbelgeschäfts war im Herbst 2015 noch zu lesen. Auf Fotos aus längst vergangenen Jahren ist noch von der Halle'schen Genossenschafts Buchdruckerei eGmbH zu lesen, von der Volksblatt-Redaktion, vom Arbeiter-Sekretariat sowie von der Volksbuchhandlung. Damit befand sich im Haus bereits vor dem ersten Weltkrieg und in den 1920er Jahren eine politische Zelle der SPD bzw. USPD im Hause. Verbreitung fand das 1890 gegründete Volksblatt von Eisleben bis Bitterfeld und von Zeitz bis Wittenberg.

Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG (Teilabriss 2018)

Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 2015 Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG, Foto: Martin Schramme, 03.2010

Seit 1928 bestand die Engelhardt-Brauerei AG als Verbund verschiedener Braubetriebe in der Provinz Sachsen. Die Produktion konzentrierte sich in Halle, Merseburg und Sangerhausen. Hauptstandort und zentraler Verwaltungsort des Unternehmens war in Halle (Saale). Der Standort Halle war aus fünf alten halleschen Brauunternehmen hervorgegangen: die 1860 als Brauerei Kröhl gegründete Aktienbrauerei zum Feldschlößchen vormals G. & H. Schulze, die Hallesche Aktienbrauerei, die Brauerei Carl Bauer (gegr. 1861, Vorläufer bereits 1829), die Rauchfußbrauerei (seit 1890 Aktiengesellschaft) und die Saalschloßbrauerei.

Die Mitteldeutsche Engelhardt-Brauerei AG firmierte in Halle unter der Adresse Böllberger Weg 84. 110 Meter Wasserfront entlang der Saale, 150.000 Quadratmeter Betriebsfläche, eigener Bahnanschluss, etliche Niederlagen (also öffentliche Lager- oder Ablageorte für Bierfässer), unter anderem St. Rufus Bräu dunkel, Engelhardt spezial hell, Halloren-Bräu, Hallorator Bock Starkbier, Engelhardt-Bräu und Halloren-Pils wurden bei Engelhardt gebraut. Das Bier wurde unter anderem in zahlreichen Ausschanklokalen in Halle serviert: Saalschloßbrauerei (Seebener Str. 22), Weinberg-Terrassen (Weinberg 2), Vereinshaus zum St. Nicolaus (Gr. Nicolaistr. 9-11), Bierhaus Engelhardt (Bernburger Str. 24), Schänke "Alt-Halle" (Leipziger Str. 63), Restaurant zum Markgrafen (Brüderstr. 7).

1947 verstaatlichte man die Brauereien in Glaucha und Böllberg zu einem gemeinsamen Brauhaus. Im Telefonbuch von 1983 war der VEB Brauerei Halle (VEB Getränkekombinat Dessau) mit sechs Werken vertreten. Es gab sieben Werke. Werk I befand sich in der Glauchaer Straße 49, Werk II im Böllberger Weg 178, Werk III in der Straße der DSF 52, Werk IV in Neuragoczy Brachwitzer Straße, Werk VI in der Schleiermacherstraße 4 und Werk VII in der Otto-Stomps-Straße 1. Eine stark verblasste Werbung zum Halloren-Pils, einst Stolz der Engelhardt-Brauerei, war noch um 2018 an einer Häuserwand im Böllberger Weg zu erahnen.

Ausflugslokal auf der Rabeninsel

Ausflugslokal auf der Rabeninsel, Foto: Martin Schramme, 2015 Ausflugslokal auf der Rabeninsel, Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Böllberg war einst ein Fischerdorf. Um 1840 entstand die erste Gaststätte auf der Insel, eine Sommerwirtschaft an der Fähre. Im Halleschen Adressbuch 1941 stand: Otto Kurzhals, Gastwirt, "Kaffeegarten", 1863, Wörmlitz-Böllberg, Ortsteil Böllberg, Haus Nr. 13. Das Objekt befand sich auf der Seite der Böllberger Mühle, während sich auf der Rabeninsel die Waldwirtschaft befand. Auf alten Postkarten ist vom Etablissement Kurzhals Rabeninsel zu lesen und mit diesem Aufdruck gab es auch Wertmarken aus Zink. Betrieben wurde die Einrichtung bis 1992. Im Halleschen Adressbuch von 1950 befand sich folgender Eintrag: Kurzhals Waldwirtschaft Rabeninsel, Inhaber: Walter Rosenthal, mittwoch, sonnabends und sonntags Konzert und Tanz, schattiger Gartenaufenthalt. Damals gab es auf der Rabeninsel auch noch eine Kindereisenbahn, die bis 1959 existierte. In den 70er Jahren wurde Kurzhals enteignet. Fortan hatte die HO die Regie. In den 80er Jahren wurden dort bis zu 3000 Gäste am Tag gezählt. Laut Telefonbuch von 1990 war die HO Rabeninsel vor Ort tätig. Zum Abriss des Anwesens kam es 2005. Es war einst ein Kolonnadenbau mit 900 Plätzen und Fährbetrieb.

Die Rabeninsel ist noch immer ein beliebtes Ausflugsziel der Hallenser, aber die Zeit der Gastwirtschaften ist dort lange vorbei. Im Juni 2015 waren nur noch die Ruinen einer einst florierenden Gastronomie übrig.

Die Ruinen hier auf den Fotos waren einst das Gasthaus "Inselschlösschen". Im Adressbuch 1946/47 war Ida Leonhardt als Wirtin eingetragen. Dazu waren die Anmerkungen "im Sommer" und "Wörmlitz-Böllberg Nr. 24" gesetzt. Um 1850 gegründet, war die Gastwirtschaft einst in der Hand der Geschwister Kuhblank. 1908 ging das Haus an August Leonhardt über. 1910 war eine Postkarte im Umlauf mit Leonhardt's Etablissement.

Feldbahn der Druckerei der Franckeschen Stiftungen

Feldbahn der Druckerei der Franckeschen Stiftungen, Foto: Martin Schramme, 10.2015 Foto: Martin Schramme, 10.2015 Foto: Martin Schramme, 10.2015 Foto: Martin Schramme, 10.2015 Repro: Martin Schramme, 10.2015 Repro: Martin Schramme, 10.2015

Gleisreste einer Feldbahn waren noch im Herbst 2015 auf dem Gelände der Franckeschen Stiftungen zu Halle an der Saale zu finden. Die Schienen verbanden einst die Druckerei (Haus 52), die 1734/35 gegenüber der Canstein Bibelanstalt errichtet wurde, und das Papierlager (Haus 30). Die Gleisreste enden am Haus 34, das zu den Gebäuden der 1729 errichteten Meierei gehörte. Zur Meierei gehörten Viehställe, Schlacht- und Waschhaus, Remise, Spritzenhaus und Lagerscheune. Beim Haus 34 könnte es sich endweder um die Scheune oder die Remise (Garage) handeln. Im Lageplan der Franckeschen Stiftungen von 2015 waren zum Haus 34 keine Angaben enthalten.

Getreide-Silo am Hafen Halle-Trotha

Getreide-Silo am Hafen Halle-Trotha, Foto: Martin Schramme, 2015 Getreide-Silo am Hafen Halle-Trotha, Foto: Martin Schramme, 2015 Getreide-Silo am Hafen Halle-Trotha, Foto: Martin Schramme, 2015

Der 1857 eröffnete Sophienhafen war Halles erster Hafen. Als er zu klein wurde, beschlossen die Stadtväter 1916 den Bau eines neuen, größeren Hafens in Halle-Trotha. Erst 1923 kam es zum entsprechenden Ratsbeschluss. Der Bau des ersten Hafenbeckens begann 1926. Vier Hafenbecken waren vorgesehen, wurden aber nach neuen Bedarfsanalysen nicht gebaut.

mehr zum Hafen Halle bei Wikipedia

Cröllwitzschule für Knaben und Mädchen, 1890

Foto: Anne Sailer, 2015

Auf einem Berg des ehemals Halle vorgelagerten Ortes Kröllwitz befindet sich das Gebäude der einstigen Schule für Knaben und Mädchen. Schule war das Haus auch noch im Jahre 2016.

alte Straßenlaterne in Halle-Glaucha

Foto: Martin Schramme, 2015

Im August 1729 bekam Halle die erste Straßenbeleuchtung. König Friedrich Wilhelm I. veranlasste diese Sicherheitsmaßnahme, als er auf der Rückreise von Karlsbad durch Halle fuhr. Öllampen sollten Diebereien und anderen Unfug des nachts verhindern. 1869 soll ein Chemiker auf Halles Marktkirche mit taghellem Licht experimentiert haben. Später folgten Gaslampen, schließlich das elektrische Licht. Halles letzten Gaslampen erloschen erst in den 1990er Jahren.

Kühler Brunnen und "Tripperburg"

Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme, 2012

Die mittelalterliche Stadtpalast "Kühler Brunnen" gehört zu Halles Schmuckstücken. Teile des Ensembles waren jahrelang dem Verfall preisgegeben. An den Palast schloss sich ein alter Gasthof an, der in der DDR (1949-1990) als Poliklinik Mitte vielen Hallensern ein Begriff war. Fachärzte waren dort unter einem Dach vereint. Was viele nicht wussten: Frauen, die der Staat dem Rotlichtmilieu zuordnete oder die aus anderen Gründen unter dem Verdacht standen, dass sie Geschlechtskrankenheiten haben und verbreiten, wurden eine gesonderten Abteilung zugeführt und sollen, so wurde im Jahr 2014 in einer entsprechenden Publikation erklärt, einer besonderen Behandlung unterzogen, die nach Zeitzeugenberichten demütigenden Charakter hatten und Misshandlungen gleichkamen.

Sauna an der Mittelstraße

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme
Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

In der Mittelstraße 20a befand sich zu DDR-Zeiten eine Finnische Sauna. Im Andreßbuch von 1941 war die Adresse nach als Sanitas-Bad vermerkt. Im Objekt befand sich 2014 ein Gullideckel von Christian Glaser. Dabei handelte es sich laut Halleschem Adressbuch von 1941 um ein Traditonsunternehmen, das 1838 gegründet wurde und als Eisenwaren und Ofenhandlung in der Großen Klausstraße 24 ansässig war.

Gebäude des Instituts für Agrar- und Ernährungswissenschaften

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Die Außenwände des abgebildeten Institutsgebäudes sind mit Schiefer verkleidet und darin eingearbeitet sind eine Frau beim Säen und ein Mann mit Strohhut beim Wetzen oder Schleifen einer Sense.

Tote Bahnstrecke

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Tote Gleise und ein kleiner Schuppen am südlichen Ende des nördlichen Gleisdreiecks von Halle an der Saale verlaufen im weiten Bogen um das Versuchsfeld des Landwirtschaftlichen Instituts.

Pädagogische Hochschule "N.K. Krupskaja" Halle (PH Halle-Köthen)

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Die Pädagogische Akademie Halle war eine von sieben Akademien, die im Jahre 1930 eröffnet wurden. Zu den ersten Professoren an der Akademie gehörte Adolf Reichwein (SPD), der 1933 von den Nationalsozialisten entlassen wurde. Die Schule galt zunächst nach dem Kriege der Lehrerschnellausbildung, um dem Lehrermangel zu begegnen, der nicht zuletzt wegen der Entnazifizierung und Abwanderung aus der SBZ geschuldet war. Das Ausbildungszeit der Lehrer verlängerte sich von zwei Stunden 1952 stufenweise auf zuletzt ab 1982 fünf Stunden. Bis 1972 wurden die Schulen in Halle und Köthen als eigenständige Institute geführt und ab dann als Pädagogische Hochschule Halle-Köthen.

Das Relief über dem Eingang ist ein Werk des Köthener Bildhauers Robert Propf (1910-1986). Von ihm stammt unter anderem auch die Figur des Neptunbrunnens in Köthen.

Nadeschda Krupskaja war die Weggefährtin Lenins, des "Begründers der Sowjetunion" (Sowjetunion = 1917-1991).

Ammendorfer Mechanisches Werk (Betrieb 1996 eingestellt)

Ammendorfer Mechanisches Werk, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Vereinigte Färbereien und Wäschereien Mauersberger, Galgenberg, Union oHG

Foto: Martin Schramme, 2014
Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Objekt in den Halleschen Adressbüchern
1941: Vereinigte Färbereien und Wäschereien Mauersberger, Galgenberg, Union oHG
1946/47: Vereinigte Färbereien und Wäschereien offene Handelsgesellschaft, Abteilung Chemische in Ammendorf, Färberei-Abteilung in der Barbarastraße 2a in Halle
1950: Mauersberger Färberei - Chemische Reinigung, Fabrik: Ammendorf, Eisenbahnstraße 2 (getrennt von Union Färberei und chemische Reinigungsanstalt Franz Geilen, Barbarastr. 2a

Alte Fabrik in Ammendorf

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Ehemaliges Wohn- und Gasthaus ("Marktwirtschaft", 2013/2014 zum Abriss freigegeben, 2015 Abriss wieder verboten)

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Das Fachwerkhaus Brüderstraße 7 stammt aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Seit dem 19. Jahrhundert ist die Nutzung als Gasthaus belegt. Verschiedene Brauereien traten als Besitzer auf. Schließlich beherbergte das Haus die Gaststätte "Zum Markgrafen". Zuletzt trug die Wirtschaft den Namen "Marktwirtschaft". Der Arbeitskreis Innenstadt (Aki), der sich schon seit den 1980er Jahren um den Erhalt historischer Objekte in Halle an der Saale bemüht, bot bei einer Versteigerung mit auf das marode Baudenkmal. Doch mit 30.000 Euro kam der Aki nicht zum Zug. Der Käufer spekulierte offenbar nur auf das Grundstück in Innenstadtlage mit der Absicht, dort ein Altenheim zu bauen. Seit dem Kauf im Jahr 2011 passierte nicht viel an dem Haus. Schließlich stellte der Käufer einen Abrissantrag, der quer durch alle Instanzen kontrovers behandelt wurde. Im Sommer 2012 versagte das Landesverwaltungsamt den Abriss. Im Herbst 2013 widersprach das Verwaltungsgericht dem Versagen. Anfang 2015 kassierte das Oberverwaltungsgericht in Magdeburg den Beschluss des Verwaltungsgerichts.

Plattenwerk Halle-Neustadt

Plattenwerk Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2012 Plattenwerk Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme | 2012 Plattenwerk Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012

Im Plattenwerk Halle-Neustadt, Wohnungsbaukombinat (WBK) Kombinatsbetrieb VEB Vorfertigung Halle, waren von 1965 bis 1990 bis zu mehr als 420 Menschen tätig. Über den Bahnhof Angersdorf war das Plattenwerk mit dem Schienennetz verbunden. Vier Gleise zweigten zu den Anlagen ab. Fasst 88.000 Tonnen Bewehrungsstahl wurden in der Zeit verbaut von Biegern und Schweißern. Ein Schrägband verband Kieslager und Betonmischstation. In Hochhäusern der Neustadt gab es Müllschlucker. Das entsprechende Element wurde in der Ergänzungsteilfertigung (ETF) hergestellt. Abgenommen wurde die Produktion von der Technischen Kontroll-Organisation (TKO).

Das Werk wurde eigens für Deutschlands größte Neubaustadt, Halle-Neustadt, errichtet. Es steht beispielhaft für die sozialistische Baupolitik in der DDR, in der die zehn größten Neubaugebiete Deutschlands errichtet worden.

2013 war an einer Seitenwand noch eine verblichene Losung jener DDR-Jahre zu lesen (siehe Foto): "Alle Kraft für den Wohnungsbau, das Kernstück unseres sozialistischen Programms.".

Weitere Informationen: Im August 1965 fanden im Plattenwerk Dreharbeiten für den Werbefilm "Häuser am Fließband" statt. 1972 übernahm Dieter Hitzschke die Leitung des Betriebes. Unter dem Namen "Hans Scharrenberg" marschierte seit 1978 einen Kampfgruppen-Hundertschaft des Plattenwerkes.

2020 wurde das Areal des Plattenwerks von der Vicus AG mit Sitz in Leipzig angeboten.

Hallesche Steinholzfabrik (Haus an der Schulstr.)

Hallesche Steinholzfabrik, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Hallesche Steinholzfabrik Vally Klein, Halle. Akten im Landesarchiv in Merseburg für die Jahre 1926 bis 1933. Im Adressbuch von 1925 ist folgender Eintrag zu finden: Steinholzfabrik Union GmbH, Verlängerte Schlosserstr.

Ehemaliges Arbeitsamt

ehemaliges Arbeitsamt in Halle, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Architekt des ehemaligen Arbeitsamtes war Albrecht Langenbach. Der Klinkerbau am Steintorplatz ist als ein Point de vue bedeutsam für die Ludwig-Wucherer-Straße. Nach dem Zweiten Weltkrieg saß zeitweise die russische Administration in dem Objekt.

Erste E-Lokwerkstatt in Deutschland (2015 abgerissen)

Erste E-Lokwerkstatt in Deutschland, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme

Nach 20 Jahren Diskussion um die Zukunft der alten Lokwerkstatt hat die Deutsche Bahn AG das historische Gebäude im Laufe des Jahres 2015 abgerissen. Zwar handelt es sich um ein Baudenkmal, geben die Verantwortlichen zu, doch erstens stünden alle Gebäude aus der Kaiserzeit unter Denkmalschutz und zweitens sei das Objekt inzwischen einsturzgefährdet. Schräg gegenüber auf der Westseite der Berliner Brücke wurde ab Ende 2014 ein anderer historischer Lokschuppen bereits abgerissen. Dem Ausbau des Knotens Halle (Saale) mit ICE-Strecke, Zugbildungsanlage und Güterbahnhof für rund eine Milliarde Euro fallen zahlreiche historische Bahngebäude zum Opfer. Auch die alten Gebäude des stillgelegten Güterbahnhofs auf der Ostseite wird wohl eines Tages abgerissen werden. Noch hat sich die Bahn dazu nicht konkret geäußert. Derweil war noch im Sommer 2014 an der E-Werkstatt ein verblichenes Schild zu finden: "Bahnbetriebswerk Halle P E-Lokreparatur 1. E-Lokwerkstatt Deutschlands". Ein bahn- und wirtschaftsgeschichtlich wichtiges Bauwerk steht also auf der Abrissliste.

Siemens trieb in Deutschland die Elektrifizierung der Bahn voran. So stellte Werner Siemens 1879 in Berlin die erste brauchbare E-Lok vor. 1899 bildete Siemens mit der AEG, weiteren Firmen, Banken und dem Preußschen Staat zur Studiengesellschaft für Elektrische Schnellbahnen (St.E.S.) zusammen, um elekrische Hochgeschwindigkeitszüge zu erforschen. Die St.E.S. errichtete zwischen Marienfelde und Zossen eine Teststrecke, auf der Versuchsfahrzeuge 1903 Geschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometer erreichten.

Ringlokschuppen Bahnhof Halle (Abriss 2014)

alter Lokschuppen Bahnhof Halle, Foto: Martin Schramme, 2014 alter Lokschuppen Bahnhof Halle, Foto: Martin Schramme, 2014 alter Lokschuppen Bahnhof Halle, Foto: Martin Schramme, 2014

Der wichtige Bahnknoten Halle (Saale) hatte einst mehrere Ringlokschuppen. Doch ein bedeutender Teil der Bahnanlagen verfiel teilweise schon in der DDR und endgültig nach dem Ende der DDR 1990. 25 Jahre später sah das Schicksal dieser Bauwerke an vielen Standorten ähnlich aus: Abriss. Auch der Ringlokschuppen III von 1891 (siehe Fotos) war davon betroffen. Geschichtsvergessene Journalisten schreiben &uum;ber solche Objekte immer wieder, dass es sich um Schandflecken handele oder verharmlosen den Abriss als Umbau. Sicherlich: Es ist nicht neu, Städte, also auch Bahnanlagen, umzubauen oder eben abzureißen. Neu ist jedoch das oft anstelle der geschmackvollen Altbauten hässliche Neubauten errichtet werden. Wir reden hier also von einem dramatischen Kultur- und Gesichtsverlust eines Landes.

Alte Lokleitung

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Zu größeren Bahnbetriebswerken gehört ein Haus, von dem aus die Lokomotiven dirigiert werden, die so genannte Lokleitung.

alter Güterbahnhof Halle (Saale) | Zillmann & Lorenz KG

Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013

Zillmann & Lorenz KG, Leipziger Straße 45, Amtliche Spediteure der Deutschen Reichsbahn für Fracht-, Eil- und Expressgut, Möbeltransport, Sammelverkehre, Schwertransporte, Auslandsspedition, Zollabfertigung, Lagerung

Ehemalige Bäckerei im "Mediziner-Viertel"

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Stand 2014: In diesem Eckgeschäft befand sich einst eine Bäckerei und Konditorei. Daran erinnern zwei Reliefs rechts und Links der Eingangstür: Bäckermeister mit Torte und Bäckerjunge mit Brötchen im Beutel und Brotlaib unterm Arm.

Wandbild Klement-Gottwald-Straße (heute: obere Leipziger Straße)

Wandbild Klement-Gottwald-Strasse, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

An der Seitenwand eines Haus am Boulevard in Halle (zu DDR-Zeiten: Klement-Gottwald-Straße, seit den 1990er Jahren wieder Leipziger Straße) befand sich einst direkt neben der Kaufhalle (heute: Edeka) ein großes Blumenmosaik. Das Kunstwerk war ein Teil der Umgestaltung der kompletten Leipziger Straße 1974 in eine Fußgängerzone. Die Straßenbahnschienen wurden entfernt, große Gehwegplatten gelegt, Kugellampen und Blumenrabatten sowie die Plastik "Großes Paar" vom halleschen Bildhauer Bernd Goebel aufgestellt. Auf dem Weg vom Hauptbahnhof zum Marktplatz liefen die Hallenser und ihre Gäste damals durch eine moderen Straße mit zahlreichen Leuchtreklamen. Im Jahr 2000 wurde die Leipziger Straße erneut umgestaltet. 2012 verschwand des Wandbild.

Renau-Wandbild samt ehemaliger Brunnenanlage am Riebeckplatz (ehemals Ernst-Thälmann-Platz)

Renau-Wandbild samt ehemaliger Brunnenanlage am Riebeckplatz, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Das farbenfrohe Mosaik "Die friedliche Nutzung der Atomenergie" des spanischen Künstlers Josep Renau (1907-1982) wurde zu DDR-Zeiten am damaligen Gebäude. Nach 1990 wurde das Haus unter anderem vom kommunalen Wohnungsunternehmen HWG (Nachfolger des VEB Gebäudewirtschaft Halle) und dem Energieversorger Envia M (Eon) genutzt.

Renau-Wandbilder und DDR-Keramik am Bruchsee

Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021 Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021 Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021 Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021 Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021 Hochhaus mit Bildern von Renau in Halle-Neustadt am Bruchsee, Foto: Martin Schramme, 2021

Im Zentrum von Halle-Neustadt befindet sich ein Hochhaus, wo zwei Wandbilder auch noch im Januar 2021 von der Herrlichkeit und vom Sieg des Sozialismus kündeten. Auf einem Bild ist ein Mann vor Arbeitermassen und Zahnrädern zu sehen, über denen sich die Symbole des wissenschaftlich-technischen Fortschritts erheben. Das Bild trägt den Titel "Die von Menschen beherrschten Kräfte von Natur und Technik". Auf dem anderen Bild erheben sich über einem Meer aus roten Fahnen und Transparenten Orgelpfeifen zum Himmel, wo das vollbärtige Gesicht von Karl Marx (1818-1883), dem Urvater des Kommunismus, zu sehen ist. Der Titel "Einheit der Arbeiterklasse und Gründung der DDR". Beide Bilder bestehen aus zahlreichen, farbenfrohen Keramikkacheln (Majolika) und sind Werke des spanischen Künstlers Josep Renau (1907-1982). In dem Hochhaus in einem Büro der Ausländerbehörde befindet sich eine Wandkeramik zu Ehren von Juri Gagarin, der vom Boden der Sowjetunion als erster Mensch der Welt in den Kosmos (das Weltall) flog.

Lenin-Bild am Gastronom in Halle-Neustadt

Lenin-Bild am Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Lenin-Bild am Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Lenin-Bild am Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Lenin-Bild am Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021

Zum 100. Geburtstag von Lenin bekam Halle-Neustadt ein Wandbild mit dem Gründer der Sowjetunion. Der Künstler Erich Enge schuf ein Bild mit Lenin und der heilen Welt des Kommunismus. Lenin erhebt seinen Kopf vor roten Fahnen, die zu einem roten Stern verschmelzen. Zur Symbolik gehören Elemente der Elektrifizierung, des Neuaufbaus und der Landwirtschaft. Umrahmt ist der russische Revolutionär von arbeitenden, denkenden, studierenden und liebenden Menschen. Am unteren Rand des Bildes befindet sich der symbolische Handschlag, der auch das Zeichen der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) war, die in der DDR die unangefochtene, politische Führungskraft war. 1946 war die SED aus der Zwangsvereinigung von KPD und SPD entstanden. Das Bild von Enge trägt den Titel "Er rührte an den Schlaf der Welt".

Gastronom in Halle-Neustadt

Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021 Gastronom in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2021

Zum Versorgungszentrum "Gastronom" im 1. Wohnkomplex von Halle-Neustadt gehörten zu DDR-Zeiten (bis 1990) die Kaufhalle "Transit" mit Waren des täglichen Bedarfs samt Fisch-Verkauf, eine Sparkasse, ein Restaurant, ein Cafe. Direkt neben der Kaufhalle befand sich eine Wandkeramik mit Menschen der sozialistischen Länder.

Kindergarten "Hase und Igel" in Halle-Neustadt

Foto: Martin Schramme, 2013

Der Kindergarten "Hase und Igel" befand sich im 3. WK (Wohnkomplex) von Halle-Neustadt. Die Keramik, welche die Protagonisten der berühmten Erzählung zeigt, ist ein Werk von Klaus Sängerlaub aus dem Jahr 1970. Das Märchen "Hase und Igel" entstammt dem Kinderliteratur-Klassiker "Kinder- und Hausmärchen" der Gebrüder Grimm.

Konsumgenossenschaft Halle Betriebsgewerkschaftsleitung

Foto: Martin Schramme, 2014

Die Betriebsgewerkschaftsleitung der Konsumgenossenschaft Halle befand sich in einem Haus an der Landsberger Straße in Halles Osten.

Schweizer Haus | Stärkefabrik

Foto: Martin Schramme, 2014

Das Fachwerkgebäude am Leipziger Turm, ein zweiflügeliges Gebäude mit historistischem Sichtfachwerk im "Schweizer Stil" (1853-1856) wurde in mehreren Abschnitten als Stärkefabrik erbaut und seit 1858 hauptsächlich als Wohnhaus genutzt. Seit 1989 steht das Objekt leer.

Denkmal des Kommunismus

Denkmal des Kommunismus, Foto: Martin Schramme, 2014 Denkmal des Kommunismus, Foto: Martin Schramme, 2014 Denkmal des Kommunismus, Foto: Martin Schramme, 2014

Sommer 2014: Der Kommunismus ist 25 Jahre her. Hier und da haben Objekte aus jener Zeit die Jahres des Kapitalismus überdauert. Dazu gehört auch ein Denkmal im Pestalozzipark in Halle an der Saale. Lenin-Kopf im Sowjetstern, Erdkugel mit der Sowjetunion im Zentrum, drei Bücher und eine Gedenkplatte aus Bronze sind an einem Granitblock befestigt. Auf den Büchern ist Folgendes zu lesen: "Sowjetmacht + Elektrifizierung = Kommunismus". Auf der Gedenktafel steht: "Gemeinschaftsarbeit der Modellbauer u. Former des Pumpenwerkes Halle/S. zum 100. Geburtstag von W.I. Lenin". Der Russe Wladimir Iljitsch Lenin galt in der DDR neben Karl Marx und Friedrich Engels als einer der drei Wegbereiter des Kommunismus.

Stasi-Denkmal

Stasi-Denkmal in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2014 Stasi-Denkmal in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2014 Stasi-Denkmal in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2014 Stasi-Denkmal in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2014 Stasi-Denkmal in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2014 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi-Objekt in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024

Es waren einmal drei Figuren aus Bronze, die vor dem Eingang der Bezirksverwaltung Halle des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) in Halle-Neustadt standen. Eine Figur - ein Mann mit Karabiner - wurde bereits entfernt. Ende September 2014 waren noch zwei Figuren vor Ort: Ein Arbeiter hatte an den nach unten gestreckten Armen die Fäuste geballt, neben ihm stand ein Mann mit zwei Panzerfäusten im Gürtel und einem Karabiner in der Hand. Die Figurengruppe soll von Bildhauer Gerhard Geyer (1907-1989) bereits in den 1950er Jahren geschaffen worden sein. An der Gebäudewand hinter der Figurengruppe befand sich auch im März 2024 noch ein Keramikband mit Ornamentik (gekreuzte Zweige mit Laub, Sonne, Friedenstaube, Sichel, Sputnik). Bei den Figuren soll es sich um zwei Tschekisten und einen Inoffiziellen Mitarbeiter (IM) handeln. Die Stasi-Leute verstanden sich als Tschekisten. Dabei bezogen sie sich namentlich auf die Tscheka, den von Lenin gegründeten sowjetischen Kommission für den Kampf gegen Konterrevolution, Spekulation und Sabotage. Gerhard Geyer studierte an der Burg (damals Kustgewerbeschule) und war ein Schüler von Gustav Weidanz. Der Wissenschaftler-Würfel im Bildungszentrum von Halle-Neustadt ist ebenfalls eines seiner Werke. Zu den weiteren Geyer-Plastiken in Halle gehören der eingelagerte Kleine Trompeter sowie Anton Amo am Uniring und Mathias Grünewald.

Stasi-Bezirksverwaltung Halle

Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Foto: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Repro: Martin Schramme, 2024 Stasi in Halle-Neustadt, Repro: Martin Schramme, 2024

Das Hauptgebäude der MfS-Bezirksverwaltung (BV) wurde 1971 am Gimritzer Damm errichtet. Erster Leiter dort war Emil Wagner (bis 1972) und dann bis zum Ende der DDR Generalmajor Heinz Schmidt. Der BV unterstanden 23 Kreisdienststellen und drei Objektdienststellen in den großen Chemiebetrieben in Leuna, Buna und Bitterfeld. Sie führte mehr als 3000 hauptamtliche Mitarbeiter und zirka 6500 Inoffizielle Mitarbeiter. 447 so genannte konspirative Wohnungen standen zur Verfügung. Hinzu kamen so genannte UMA (unbekannte Mitarbeiter), von denen es in der ganzen DDR mindestens 377 gab.

Mehr als 7 Kilometer Akten hat das MfS der Bezirksverwaltung Halle zusammengetragen. Hinzu kommt umfangreiches Bild- und Tonmaterial, wozu unter anderem 84.880 Mikrofilme gehören.

Zur Arbeit der Stasi gehörte unter anderem die Postüberwachung. Im September 1989 beispielsweise öffnete der DDR-Geheimdienst 121.123 Sendungen. Alles wurde akribisch erfasst. In Halle befand sich die Abteilung M zur Postkontrolle im Hauptpostamt am Ernst-Kamieth-Platz. 154 Stasi-Leute unter Leitung von Oberstleutnant Portius waren mit dieser Aufgabe befasst.

Beitrag über die Vorgänge in der BV Halle seit dem Herbst 1989

Rathaus Ammendorf

Rathaus Ammendorf, Foto: Martin Schramme, 2014 Rathaus Ammendorf, Foto: Martin Schramme, 2014 Rathaus Ammendorf, Foto: Martin Schramme, 2014

Stand 2014: Auf dem Wappen des alten Rathauses stand "Gemeinde Ammendorf Saalkreis". Bis 1950 war Ammendorf eine selbstständige Gemeinde und gehörte zum Saalkreis. 1950 wurde der Ort nach Halle an der Saale eingemeindet und bildet seither die Südgrenze der Händelstadt.

weitere Informationen und Bilder aus der Geschichte Ammendorfs

Alte Straßenbahnschienen zum Riebeckplatz

Foto: Martin Schramme, 2015

Das heutige Areal des Riebeckplatzes sieht fast vollständig anders aus, als es bis in die 1950er/60er Jahre aussah. Zum Beispiel fuhren Straßenbahnen auch von der Leipziger Straße und der Landwehrstraße (heute: Ernst-Toller-Straße) auf den Platz. Obwohl es diese Straßenbahnverbindung seit dem Umbau des Riebeckplatzes, der damals Ernst-Thälmann-Platz hieß, Ende der 1960er Jahre nicht mehr gibt, lagen Schienenreste, teilweise sichtbar, teilweise unter Asphalt, auch noch im Anfang des Jahres 2015 dort. In Kombination mit den benachbarten Gebäuden aus den 1950er Jahren und den nahen Hochhäusern aus den 1970er Jahren, bot das historische Ensemble für die Dreharbeiten zu dem Film "Liebe Mauer" die ideale Kulisse, um hier ein Stück Berliner Mauer samt Grenzübergangsstelle zu simulieren.

VASA

Versicherungsanstalt des Landes Sachsen-Anhalt, Foto: Martin Schramme, 2015

1946 gegründet, von 1948 bis zur Bezirksbildung 1952 Versicherungsanstalt des Landes Sachsen-Anhalt (VASA) genannt.

Betriebe in der DDR
Die Stadt Halle-Neustadt gehört erst seit 1990 zu Halle (Saale). Genannte Betriebe können identisch sein, da es in 40 Jahren DDR immer wieder Namensänderungen und Betriebszusammenlegungen gab. Außerdem kann sich die Ortsangabe "Halle" auch auf den DDR-(Verwaltungs)Bezirk Halle beziehen.
VEB Abbruch Halle
VEB agrotechnic Halle (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB Alu-Behälterbau Halle
VEB Ankerwickelei Halle (VEB Elektrowaren Halle)
VEB Apparate und Plastformteile Halle (VEB Kombiant Chemie und Plastverarbeitung Halle)
VEB Apparatebau Halle
VEB Arbeitshygienische Untersuchungsstelle Halle
VEB Armaturenwerk Halle (VEB Kombinat Magdeburger Armaturenwerke - MAW)
VEB Astra-Farben Halle
Aufbereitung tierischer Rohstoffe Pelztierproduktion Halle (VEB Kombinat Aufbereitung tierischer Rohstoffe)
VEB Aufzugsmechanik Halle
VEB Aufzugstechnik Halle
VEB Autogen-Schweißgeräte Halle
VEB Autoreparaturwerk Halle
VEB Bäckereimaschinenbau Halle (VEB Vereinigte Bäckereimaschinenwerke Halle / Betrieb im VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen / VEB Kombinat Nagema)
VEB Backmehlwerk Halle (VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle, Naka)
VEB Backwarenkombinat Halle-Neustadt
VEB Bau- und Montagekombinat Chemie Halle (BMK)
VEB Baumaschinen Halle (VEB Kombinat Baukema)
VEB Baumechanik Halle Ost (VEB Kombinat Baumechanisierung Dresden)
VEB Baumechanisierung Halle
VEB Baurationalisierung Halle
VEB Baureparaturen Halle (VEB Stadtbaukombinat Halle)
VEB Baustoffmaschinen Halle (VEB Kombinat Baukema)
VEB Baustoffversorgung Halle (VEB Kombinat Baustoffversorgung Berlin)
VEB Beleuchtungsanlagen Halle
VEB Beleuchtungskörper Halle
VEB Bergungsgeräte Halle
VEB Berufsbekleidung Halle
VEB Betonwerk Halle
VEB Bezirksbaumechanik Halle
VEB Bezirksdirektion für Straßenwesen Halle
Bezirksinstitut für Blutspende Halle
VEB Bitumenverarbeitung Halle
VEB BMK Chemie Montagebau Halle
VEB Brauerei Halle (VEB Getränkekombinat Dessau)
VEB Brauereimaschinenfabrik Halle
VEB Brauhaus Halle
VEB Brausella Halle
VEB Brotteigmaschinen Halle
VEB Buchbinderei Halle
VEB Buntmetallguß Halle
VEB CENTRUM-Warenhaus Halle-Neustadt, Mansfelder Straße
Chemiehandel Halle (Staatliches Chemiekontor)
VEB Damenmoden Halle
VEB Damenoberbekleidung Halle
VEB Darmbearbeitung Halle
VEB Datenverarbeitungszentrum Halle (DVZ, VEB Kombinat Datenverarbeitung)
VEB DESCO Halle (drei Betriebsteile in Halle, einer in Teutschenthal / Herstellung von Essenzen zum Beispiel Cola-Extrakt und Getränkepulver, Betrieb im VEB Getränkekombinat Dessau)
VEB Diäta-Werk Halle (stellte Kaffee her, zum Beispiel combo Instant-Espresso, Betrieb im VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle, Naka)
VEB Dienstleistungsbetrieb Halle (VEB Dienstleistungskombinat Halle)
VEB Druck Halle
VEB Druckerei der Werktätigen Halle
VEB Druckfarben- und Lederfarbenfabrik Halle
VEB DUZ Schädlingsbekämpfungsgeräte Halle
VEB Edelkunst Halle
VEB Elektroanlagenbau Halle
VEB Elektro Insta Halle
VEB Elektromontagen Halle
VEB Elektromotorenwerk und Reparaturwerk Halle
VEB Elektro-Wärmetechnik Halle
VEB Elektrowaren Halle
VEB (K) Elektrowaren Halle
VEB Elpro Halle (VEB Kombinat Nagema / Elpro = Elektroprojekt)
VEB Energiekombinat Halle
VEB Entwurfsbüro für Raumgestaltung Halle
VEB Essig- und Senffabrik Halle
VEB Fahrzeug- und Motorenreparatur Halle
VEB Fahrzeugbau Halle
VEB Fahrzeugelektronik und Dieselgeräte Halle
VEB Farbabfüllung Halle
VEB Feinmechanische Werke Halle
VEB Fensterbau Halle
VEB Festa Halle
VEB Flachdichtungen Halle
VEB Fleba Nahrungsmittelbetrieb Halle
VEB Fleischereigeräte Halle
VEB Fleischkombinat Halle (VEB Kombinat Fleischwirtschaft Halle)
VEB Fliesenverarbeitung Halle
VEB Kombinat Stärke- und Kartoffelveredlung Halle
VEB Friseurkosmetik Halle
VEB Garten- und Landschaftsgestaltung (Gala) Halle
VEB Gebäudewirtschaft Halle-Neustadt
VEB Geodäsie und Kartographie
VEB Geologische Forschung und Erkundung Halle
VEB Germaplast Halle
VEB Gesellschaftliche Speisung Halle
VEB Getränke Halle
VEB Getreidewirtschaft Halle
VEB Glasbau Halle
VEB Glasveredlung Halle
VEB Gravo Druck Halle
VEB Großhandel OGS Halle
VEB Großhandel WtB Halle (WtB = Waren des täglichen Bedarfs)
Gummiwerke Berlin BT Halle
VEB Habrinol Gießereichemie Halle
VEB HAG Komplexer Wohnungsbau Halle
VEB Hakemfa Halle
VEB Halefa Halle
VEB Halle-Projekt
VEB Hallesche Käsereien
VEB Hallesche Kellereimaschienenfabrik
VEB Hallesche Kleiderwerke
VEB Hallesche Konditorei
Halloren Forschung und Ratio Halle
Halloren Ingenieurtechnik BT Halle
Halloren Projektierung BT Halle
VEB Halloren Schokoladenfabrik Halle
VEB Haushaltelektrik Halle
VEB Haweba Halle
VEB Hermes Grafischer Spezialbetrieb Halle (größter Hersteller von Schulpapier und Geschäftsbüchern in der DDR, 1991 trotz von der Treuhand verkauft, ehemals Ashelm, Berlin, 1912 in Halle begonnen, Mitte März 1912 korrespondierte Ferdinand Ashelm mit Paul Siebeck, Inhaber der Akademische Verlagsbuchhandlung von J. C. B. Mohr in Tübingen, 1867 gegr. in Berlin, Ferdinand Ashelm Berlin KG, Willdenowstraße 16 / Wedding, produzierte Geschäftsbücher, Loseblatt- und Ablegebücher, Kalender, Schreibhefte und Lernmittel, Papier- und Schreibwaren-Großhandlung, aus der KG war zeitweise eine Aktiengesellschaft, Aktien wurden am 8. Dezember 1916 ausgereicht, im Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig für die Jahre 1937 bis 1946 als Verlag und Papierverarbeitungswerk geführt, bei der IHK Halle von 1943 bis 1948 geführt als Ferdinand Ashelm Papierverarbeitung Halle, 1966/67 Eintrag in Westberliner Adressbuch: Ashelm L.GmbH - Lernmittel, Schreibwaren, Goethestr. 80)
VEB Herrenbekleidung Halle
VEB Hochbau Halle
VEB Homesa Halle
Hotel Stadt Halle (VE Interhotel Generaldirektion)
VEB IFA-Vertrieb Halle
VEB Industriebau Erdgasleitung Halle-Neustadt
VEB Industreinäherei Halle
VEB Industrierohrleitungen Halle
VEB Industriewerk Halle-Nord
VEB Ingenieurbetrieb Plast- und Elastverarbeitung Halle (Kombinat Plast- und Elastverarbeitung)
VEB Ingenieurbüro für Bau und Grobkeramik Halle
VEB Ingenieurbüro für Lederwaren Halle
VEB Ingenieurbüro für Städtebau und Architektur Halle
VEB Ingenieurtechnik Halle
VEB Innenprojekte Halle
VEB Institut für Forschung und Ratio der Zuckerindustrie
VEB Kaffee- und Nährmittelwerk Halle
VEB Karosserie- und Fahrzeugbau Halle (Kafa)
VEB Karosseriebau Halle
VEB Kartonagen Halle
VEB Kartonagen- und Faltschachteln Halle
VEB Kfz-Hydraulik Halle
VEB Kfz-Instandsetzung Mitteldeutsches Autohaus Halle
VEB Kfz-Reparaturen Halle-Ost
VEB Kfz-Zubehör Halle
VEB Kinderanorak Halle
VEB Kinderbekleidung Halle
VEB Kinotechnik Halle
VEB Klebstoffabfüllung Halle
VEB Kohlehandel Halle
Konsum Fleischverarbeitungskombinat Halle
VEB Kraftfahrzeuginstandsetzungswerk Halle (KIW)
VEB Kraftmeßgeräte Halle
VEB Kraftverkehr Halle
VEB Kranbau Halle
VEB Kreisbaubetrieb Halle-Neustadt
VEB Kühlbetrieb Halle
VEB Kühler- und Gerätebau Halle
VEB Laborgeräte Halle
VEB Lackfabrik Halle
VEB Landmaschinenbau Halle
VEB Landtechnisches Instandsetzungswerk Halle
VEB Lederwaren Halle
VEB Leuchtenbau Halle
VEB Licht- und Kraftanlagenbau Halle
VEB Licht- und Werkzeugtechnik Halle
VEB Limonaden Halle
VEB Luft- und Klimaanlagen Halle
VEB Maschinen- und Vorrichtungsbau Halle
VEB Maschinenfabrik Halle (Mafa, Kombinat ILKA Luft- und Kältetechnik Dresden)
VEB Materielle Versorgung der Landwirtschaft Halle
VEB Meliorationsbau Halle
VEB Metall Halle-Nord
VEB Metallaufbereitung Halle
VEB Metallbau Halle
VEB Metallbearbeitung Halle
VEB Metalldrücker Halle (Lampenhersteller)
VEB Metallwaren Halle
VEB Milchwirtschaft Halle
Militärkartographischer Dienst der DDR in Halle
VEB Minol Halle
VEB Mischfutter- und Mühlenwerk Halle
VEB Mitteldeutsches Druckhaus (Mitteldeutsche Druckerei Halle OEB Druckhaus Freiheit)
VEB Möbelindustrie Halle
VEB Möbelwerke Halle
VEB Modellbau Halle
VEB Modellspielwaren Halle
VEB Moderna Halle
VEB Modezentrum Halle
VEB Molkerei Halle-West
VEB Montagebau Halle
VEB Montagewerk Halle (VEB TGA Halle)
VEB Nahrungsmittel Halle
VEB Natursteinkombinat Halle
VEB Neontechnik Halle
ORSTA Hydraulik BT Halle (VEB Kombinat ORSTA Hydraulik Leipzig)
VEB Papierverarbeitung Halle
VEB Parkett- und Rolladenbau Halle
VEB Patina Halle (Kosmetik-Hersteller)
VEB Pharma Halle
VEB Pharmasan Halle
VEB Pharmazeutisches Werk Halle
VEB Plast- und Elastmaschinen Halle
VEB Plastbelag Halle
VEB Plastverarbeitung Halle
VEB Plastex Halle
VEB Plasttechnik Halle
VEB Polstermöbel Halle
VEB Produktionsversorgung Elektro Halle
VEB Produktionsversorgung Holz Halle
VEB Produktionsversorgung Metall Halle
VEB Projektierung und Technologie Halle
VEB PROWA Halle (PROWA = Projektierung Wasserwirtschaft, gegr. 1964)
VEB Pumpenwerk Halle
VEB PVC Apparate und Plastformteile Halle
VEB Rationalisierung Elektro- und Stahlbau Halle
VEB Rationalisierung Halle
VEB Rationalisierung Maschinenbauhandel Halle
VEB Rationalisierungsmittelbau Fleischwirtschaft Halle
VEB Rationalisierungsmittelbau und Montagen Halle (im VEB Zementkombinat Dessau)
VEB Rauchgasabsperrvorrichtungen Halle
VEB Raumzellen und Fertighausbau Halle (in Dölbau)
VEB Regenerierung Halle
VEB RFT-Vertrieb Halle (RFT steht für Rundfunk- und Fernsehtechnik mit Hauptsitz in Staßfurt)
VEB Rohkonserven Halle
VEB Saat- und Pflanzgut Halle
VEB Sanitärplast Halle
VEB Schlachthof Halle
VEB Schloma Halle, Herweghstraße 7
VEB Schmiereinrichtungen Halle
VEB Schmiergerätewerk Halle
VEB Schraubenwerk Halle
VEB Schweißtechnik Halle
VEB Sekundärrohstofferfassung Halle (SERO)
VEB Spannungsprüfer Halle
VEB Speiseproduktionsbetrieb Halle
VEB Spezialbootsbau Halle
VEB Spezialmöbel Halle
VEB Stadtbaukombinat Halle
VEB Stadtdirektion für Straßenwesen Halle
VEB Stahl- und Weichenbau Halle
PGH Stahlbau Halle
VEB Stahlbau Halle (VEB Anlagen- und Gerätebau Halle)
VEB Starkstromanlagenbau Halle
VEB Straßen-, Brücken-, Tiefbaukombinat Halle (Betriebe in Köthen)
VEB Täschner- und Modewaren Halle (VEB Täschnerwaren Halle)
Technische Gebäudeinstallation Halle
VEB Technische Gewebenäherei Halle
VEB Teigwirkmaschinen Halle
VEB Textilreinigung Halle
VEB TGA Halle (bis 1965 VEB Montagewerk Halle; TGA = Technische Gebäude Ausrüstung)
VEB Tief- und Straßenbau Halle
VEB Tierzucht Halle
VEB Trafobau Halle
VEB Trinkwasseraufbereitungsanlagen Halle
VEB Trocknungsbetrieb Halle
VEB Uhrenwerk Halle
VEB Ultraschalltechnik Halle
VEB VAKA-Werke Halle (Hersteller von Tankanlagen und Tankstellenzapfzäulen im VEB Chemieanlagenbaukombinat Leipzig-Grimma - CLG)
VEB Ventilbau Halle
VEB Verkehrskombinat Halle
VEB Verpackungsmittel Halle
VEB Virkosina Halle (Dufthersteller, ehemals Dr. Felix Ullscheck OHG, Märkerstraße 7)
VEB Vorfertigung Halle
VEB Vorrichtungs- und Sondermaschinenbau Halle
VEB Wärme-Kälteschutz Halle
VEB Wasser- und Umwelttechnik Halle
VEB WBK Halle Baubetrieb 1 Halle-Neustadt (WBK = Wohnungsbaukombinat)
VEB WBK Halle Baubetrieb 2 Halle (Gesellschaftsbau Halle)
VEB Werk Halle (VEB Metalleichtbaukombinat Leipzig)
VEB Werkzeugbau und Fördertechnik Halle
VEB Werkzeugmaschinenbau Halle
VEB Weroplast Halle
VEB Wohnraumleuchten Halle
VEB Wollweberei Halle
VEB Zentralheizungs- und Rohrleitungsbau Halle
VEB Zentralinstitut für Schweißtechnik Halle (ZIS)
Zentralstelle für Futtermittelprüfung und Fütterung Halle-Lettin
VEB Ziegelkombinat Halle (VEB Ziegelwerke Halle im Kombinat Bau- und Grobkeramik Halle)
VEB Ziegelwerk Trotha in Halle
VEB Zuckerfabriken Export Halle (Zuckerkombinat Halle)
VEB Zuckerraffinerie "Vorwärts" Halle (bis 1981 VEB Zuckerkombinat "Vorwärts" Halle)
VEB Kombiant Anlagen- und Gerätebau Halle
VEB Kombiant Bau- und Grobkeramik Halle (Betriebe in Halle, Lübschütz, Narsdorf, Teistungen)
VEB Kombiant Chemie und Plastverarbeitung Halle (Betriebe in Halle, Köthen, Döllnitz)
VEB Kombinat Elektrowaren Halle
VEB Kombinat Fahrzeug- und Fertighausbau Halle (Betriebe in Bernburg)
VEB Kombinat Feinmechanische Werke Halle (Betriebe in Halle, Köthen, Kaltennordheim, Apolda)
VEB Kombinat Fleischwirtschaft Halle
VEB Kombinat für landtechnische Instandhaltung Halle
VEB Kombinat geologische Forschung und Erkundung Halle (Betriebe in Oelsnitz)
VEB Kombinat Hauswirtschaftliche Dienstleistungen Halle (Betriebe in Halle, Artern, Aschersleben, Bernburg, Coswig, Dessau, Eilsleben, Hettstedt)
VEB Kombinat Industrielle Mast (KIM) Halle
VEB Kombinat Kaffee Halle
VEB Kombinat Landtechnik Halle (bis 1983 Kombinat für Landtechnische Instandhaltung Halle, Betriebe in Sangerhausen)
VEB Kombinat Metallaufbereitung Halle
VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee Halle, Naka
VEB Kombinat OGS Halle (OGS = Obst, Gemüse, Speisekartoffeln)
VEB Kombinat Pumpen und Verdichter Halle (im Volksmund die "Pumpe", vormals Weise & Monski, Betriebe in Halle, Gouml;ßnitz)
VEB Kombinat Stärke- und Kartoffelveredlung Halle
VEB Kombinat Süßwaren Halle (Betriebe in Pößneck, Delitzsch, Schimmersburg)
VEB Kombinat Textilreinigung Halle
VEB Kombinat Wassertechnik und Projektierung Wasserwirtschaft Halle (Betriebe in Halle, Merseburg, Eisleben, Jüterbog, Dresden)
VOB Kreuz-Verlag Halle
VOB Union Druck Halle (CDU-Buchverlag und Herausgabe der Zeitung "Der Neue Weg")

Betriebe vor 1945
A. L. G. Dehne Maschinenfabrik, Schimmelstr. 6, gegr. 1858
A. Wernicke Maschinenbau AG
C. W. Pabst Mineralölimport und Chemische Fabrik, gegr. 1862 (Oelpabst)
Dr. Felix Ullscheck Seifen, Waschmittel, Kosmetika, Friseurbedarfsartikel, Friseureinrichtung, Halle/Saale, Große Märkerstraße 6-7
Eisengießerei Jung & Must
E. Leutert, Maschinenfabrik und Eisengießerei, gegr. 1856
Fabrik landwirtschaftlicher Maschinen F. Zimmermann & Co. AG, Merseburger Str. 37 (andere Nummerierung als heute)
Franz Traeger KG, Weinhandlung, Likörfabrik, Fruchtsaftfabrik, Weinstuben, Kleinverkauf, Halle an der Saale, Rannische Straße 23, gegr. 1878
Fritz Stenzel KG Mineralölraffinerie, Teerprodukte, Halle/Saale
G. L. Eberhardt Maschinenfabrik, Halle/Saale, Teigknet- und Mischmaschinen für Bäckereien und Konditoreien
"Halla" Kunsthonigfabrik Max Nook, Halle/Saale, Burgstraße 33
Hallack GmbH, Halle-Nietleben, Zellulose-, Kunstharz- und Kombinationslacke, Nitro-Lack- und Rostschutzraben für Industrie, Gewerbe, Behörden und Spezialwerke
Hallesche Armaturen- und Maschinenfabrik A. Werneburg & Co, um 1892 gegr.
Hallesche Dampf-Seifen- und Parfümerie-Fabrik Stephan & Co. GmbH, Halle, Reideburger Straße 14 (Feinseifen / Hausseifen)
Hallesche Malzfabrik Reinicke & Co, gegr. 1881
Hallesche Maschinenbau-Anstalt vormals Vaass & Littmann, Specialfabrik für Bau von Eis- und Kühlmaschinen, seit 1868
Hallesche Maschinen- und Dampfkessel-Armaturen-Fabrik Dicker & Werneburg GmbH, 1878 gegr., seit 1920 GmbH
Hallesche Maschinenfabrik und Eisengießerei, 1872
Heinrich Franck Söhne GmbH Kaffee-Zu-und Ersatzfabrik, Werk Halle/Saale (NS-Musterbetrieb 1937/38)
Konsum-Genossenschaft Halle-Saalkreis, Kolonialwaren, Lebensmittel, Wurst- und Fleischwarenfabriken, Brotfabriken, Bier- und Weinabfüllbetriebe, Wein- und Spirituosenkellerei, Halle an der Saale, Landsberger Straße 13-15
Marmorwerk und Steinwarenfabrik Paul Gellert & Co., Halle, Ludwig-Wucherer-Straße 57, gegr. 1905
Maschinenfabrik Riedel & Kemnitz, gegr. 1866
Most Schokoladenfabriken Halle/Saale, Böllberger Weg 112-115, gegr. 1859
MVG Mineralöl-Vertriebs-Gesellschaft Sachsen-Anhalt GmbH Halle/Saale, Leipziger Straße 11
"Nicolette" Radio W. Niemann & Co., Halle/Saale, Moritzzwinger 12
Teichert & Klinkerfuß Lebensmittel Sortimentsgroßhandel, Halle an der Saale, Rannische Straße 10
Victor Lwowski Maschinenfabrik und Eisengießerei, gegr. 1872, Herstellung von Maschinen und Apparaten für Brennereien und Zuckerfabriken in Deutschland, Russland und Schweden
Virkosina GmbH Halle/Saale, Große Märkerstraße 7 (Herstellung kosmetischer Erzeugnisse und Waschmittel)
WAHOMA-Werk Walter Hoffmann, Halle/Saale-Trotha, Köthener Straße 30, Stammhaus gegr. 1887 (die Vorkriegsproduktion umfasste folgende Artikel: Schädlingsbekämpfungsmittel, Bauwerkschutz, technische Öle und Fette, Rostschutz- und Spezialfarben, Kohlenanzünder, Leder-, Fußbodenpflege- und Reinigungsmittel, chemisch-technische Fabrikate für Industrie und Gewerbe davon werden zur Zeit hergestellt: Kohlenanzünder "Höllenfeuer", Lederfette, chemisch-technische Fabrikate)
Wegelin & Hübner, Maschinenfabrik und Eisengie&erei AG, 1869 gegr., AG seit 1899, 1946 enteignet