Prora (Insel Rügen, Mecklenburg-Vorpommern)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 01.10.2021

Die Insel Rügen ist die größte Meeresinsel Deutschlands, ein idyllischer Ort, bekannt für seine Kreidefelsen, gemalt von Caspar David Friedrich. Heute ist Rügen die beliebteste deutsche Ferieninsel. Das Potenzial der Insel sahen offenbar auch die Nationalsozialisten, die sich im Rahmen ihres Volksbespaßungsprojekts "Kraft durch Freude" (KdF) für den Bau eines gigantischen Urlauberheims, das KdF-Bad Prora, entschieden.

Kdf-Bad Prora und NVA-Objekt

Kraft-durch-Freude-Objekt Prora auf Ruegen, Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Martin Schramme, 2011 Foto: Archiv Dokumentationszentrum Prora / Repro: Martin Schramme, 2011 Foto: Archiv Dokumentationszentrum Prora / Repro: Martin Schramme, 2011 Foto: Archiv Dokumentationszentrum Prora / Repro: Martin Schramme, 2011

Von 1936 bis 1939 wurde die Seebad-Prora-Ferienanlage zwischen Binz und Saßnitz für die NS-Organisation "Kraft durch Freude" (KdF) auf einer Länge von 4500 Metern errichtet. 20000 Volksgenossen sollten dort Urlaub machen können, doch die Anlage wurde mit Kriegsbeginn nicht weitergebaut, blieb weitgehend ein Rohbau und wurde in den fertiggestellten Teilen als Ausbildungsstätte für Polizei und Armee genutzt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Objekt auch Lazarett und Flüchtlingslager. Entstanden war ein hässlicher, kilometerlanger Klotz aus Beton und Stahl. Punktuell wurden Ziegel und Naturstein verbaut. Die unvorstellbaren Ausmaße sind auch über 65 Jahre nach Kriegsende noch zu erleben. In Teilen wurde das Objekt nach der Wende zunächst als Jugendherberge genutzt, große Teile standen jedoch lange leer, verfielen und zogen viele Schaulustige an. 2015 war der Ausbau zum Luxusobjekt im vollen Gange. Gepriesen wurde das "neue Prora".

In der zweiten Phase während der DDR (1949-1990) wurde das Objekt erst auf 2,5 Kilometern Länge für die Nutzung ausgebaut und dann militärisch genutzt. Nicht zuletzt die so genannten Bausoldaten, also DDR-Bürger, die aus zumeist christlichen Motiven den Dienst an der Waffe ablehnten, wurden dort kaserniert und schikaniert. Die benötigten Räume wurden entsprechend hergerichtet. Die härteste Zeit erlebten Inselbewohner und Soldaten im Januar 1979, als nach dem drastischen Wintereinbruch

interessante Links zum Thema:
Geschichte der Blöcke
Bausoldaten
Dokumentationszentrum Prora

Betriebe in der DDR
Militärforstwirtschaftsbetrieb Prora (Ministerium für Nationale Verteidigung)