Lindau (Anhalt-Zerbst, Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 11.07.2022

Bekannter ist Lindau am Bodensee, doch es gibt auch in Sachsen-Anhalt ein Lindau. Das dortige Örtchen Lindau liegt im Landkreis Anhalt-Bitterfeld und wurde 2010 in die Stadt Zerbst eingemeindet.

Eisenmoorbad (gegr. 1910), Diät-Sanatorium / Genesungsheim (DDR)

altes Eisenmoorbad in Lindau, Foto: Martin Schramme, 2013
altes Eisenmoorbad-Hauptgebäude
Eismoorbad Lindau, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Das Anhaltische Eisenmoorbad öffnete 1910 mit Kurbad und Pension Villa Waldfrieden sowie Gästehauskomplex mit Eisenmoorbad. Haus 1 war das Badehaus. 1909 entstand die Anhaltische Eisenmoorbad Lindau AG eigens zu dem Zweck, die auf der Lindauer Flur gelegenen Moorlager zu Heilzwecken zu nutzen. Die Gäste kamen auch aus dem In- und Ausland. 1924 errichtete man neben dem Badehaus ein Logierhaus für 24 Gäste. Schon 1926 wurde das Moorbad verpachtet. 1933 kaufte die AG noch das Kurhaus in Lindau. Zwei Jahre später wurde die AG liquidiert. Im Einwohnerbuch des Landkreises Zerbst von 1939 wird das Eisenmoorbad Lindau explizit genannt. Zu DDR-Zeiten nutzte der FDGB (Freier Deutscher Gewerkschaftsbund) das Objekt im Kreis Zerbst als Diät-Sanatorium. Zum Sanatorium gehörte ein Kurpark. Im Herbst 2013 waren im Wald nördlich des Hauptgebäudes noch Begrenzungssteine an den Wegrändern, ein Wasserbecken und Reste von Laternen zu finden. Von dem einst prächtigen Kurhaus ist nur ein trauriger Abklatsch übriggeblieben. Zum Wohnhaus umfunktioniert ist die Waldschänke, die mit zum Objekt gehörte.

Bericht über Lindau im Brockhaus-Lexikon von 1894
Stadt im Kreis Zerbst des Herzogtums Anhalt, an der Ruthe und der Linie Berlin-Güsten der Preußischen Staatsbahnen, hat (1890) 1047 Einwohner, darunter 87 Katholiken; Postagentur und Fernsprechverbindung.