Hohnstein (Sachsen)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 29.06.2024

Hohnstein wirbt für sich als "die Burgstadt am Fels". Tatsächlich sind die Felsen und die Burg die markantesten Merkmale dieses Städtchens in der Sächsischen Schweiz, der Wiege des Freikletterns. Namhafte Alpinisten stammen aus dem Ort. Der Baedeker-Reiseführer erwähnt Otto Ufer, der als Erster den Mönch bezwang, einen Felsturm bei Rathen an der Elbe18:54 29.06.2024. Dass ein Rathaus einst als Brauereimalzhaus erbaut wurde, ist hier auch eine Besonderheit.

Burg Hohnstein

In den Jahren 1933 und 1934 missbrauchten die Nazis die Burg Hohnstein als Schutzhaftlager Hohnstein. 5600 primär politische Häftlinge erlebten mehr oder weniger vom ersten Tag an, welch menschenverachtendes Regime sich nun ausbreitete. Ab 1939 entwickelte sich die Burg zum Kriegsgefangenenlager. Die DDR machte die Burg dann nach dem Ende des NS-Terrorregimes zur größte Jugendherberge des sozialistischen Arbeiter-und-Bauern-Staates.

Rathewalde (Ortsteil von Hohnstein)

Rathewalde ist ein Ortsteil von Hohnstein, liegt in der Talwanne des Grünbaches und mündet in die Felsenschluchten des Amselgrundes.

Rathewalder Mühle

Rathewalder Muehle, Foto: Martin Schramme, 2024 Rathewalder Muehle, Foto: Martin Schramme, 2024 Rathewalder Muehle, Foto: Martin Schramme, 2024
Die Bofe.
Rathewalder Muehle, Foto: Martin Schramme, 2024 Rathewalder Muehle, Foto: Martin Schramme, 2024
Alles Eintauchen der Hände ist streng verboten. Jeder Trinker hat 5 Pf. Trinkgeld zu entrichten.

Die Geschichte der Mühle beginnt wahrscheinlich im 16. Jahrhundert, wenn man den Schilderungen von Gunter Förster, Ortschronist in Rathewalde, folgt. 1799 standen auf dem engen, abschüssigen Gelände zwischen den landschaftstypisch aufgetürmten, steilen Sandsteinfelsen drei Mühlen: zwei zum Mahlen, eine zum Schneiden. Zu mahlen gab es Saaten, zu sägen Holz. Zu jener Zeit ward auch ganz frisch eine "bewohnbare Mühle mit Mahlgang" in den Büchern.

Passenderweise liegt das malerische Ensemble mit der markanten "Bofe" (Türmchen) am Malerweg, dessen zweite Etappe von Wehlen nach Hohnstein auch durch die malerische Natur des Amselgrundes führt. Hier schwärmten die Sommerfrischler einst von der köstlichen Bewirtung bei Gustav Ebert (1886-1918) und bei Hugo Richter (1927-1943). Auch im Jahre 2024 noch nahm man in der Rathewalder Mühle gerne Gäste auf.

Was am Brunnen steht, war im Sommer 2024 teilweise nicht mehr zu lesen, doch mit Hilfe der erkannten Wörter und einem Abgleich im Internet konnte folgende Beschriftung zugeordnet werden: "Alles Eintauchen der Hände ist streng verboten. Jeder Trinker hat 5 Pf. Trinkgeld zu entrichten."

Betriebe in der DDR
Ferienheim Quot;Haus Sachsen"
Gaststätte "Zur Aussicht"

Wirtschaft und Leben in Hohnstein vor 1945
Haselhuhns Fremdenhof Sächsische Schweiz (altrenommierter altdeutscher Fremdenhof, Pension, Restaurant und Café, direkt am Markt und Schloß gelegen mit Veranda und schönem Gesellschaftssaal bis 250 Personen fassend)
Hohnsteiner Handspielpuppenwerkstatt
Mittags Gasthof Rathewalde
Pensionshaus Waldesruh (herrlich im idyllischen Amselgrund in ruhiger, staubfreier Waldesgegend gelegen. Sonnen-, Licht- und Luftbäder sowie Heilbäder, Liegehallen)

Quellen
gedenkplaetze.info
picclick.de