Bremen (freie Hansestadt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 10.11.2022

Bremen ist eine Hansestadt an Weser mit Zugang zur Nordsee über Bremerhaven. Der Name Bremen verrät, wie alles anfing mit dem Ort an der Weser. Der Name kommt von "Brem", was so viel wie Rand des Landes oder auch Rand der Düne bedeutet. Tatsächlich ist das alte Bremen auf Sand gebaut. Auf Dünensand. Schon im 8. Jahrhundert entwickelte sich der Ort als Handelsplatz. Die Lage an einem schiffbaren Fluss und unweit des Meeres bot ideale Bedingungen dafür. Bis zu den entsprechenden Privilegien vergingen jedoch noch viele Jahre. Ab 1186 war Bremen (freie) Reichsstadt, ab 1260 Mitglied des mittelalterlichen Handelsbundes "Hanse". Für einen reibungslosen Schiffsverkehr mussten die Bremer (mit internationaler Hilfe) immer wieder die anliegenden Gewässer präparieren. Einen großen Sprung machte Bremen während der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. 1817 bauten Bremer das erste deutsche Dampfschiff, 1827 kaufte Bremen wegen der versandeten Weser ein Stück Land an der Wesermündung in die Nordsee (das spätere Bremerhaven), 1847 bekam die Stadt einen Eisenbahnanschluss, ab 1888 galt für Bremens Hafen die Zollfreiheit, bis 1895 wurde die Weser bis Bremen für Seeschiffe schiffbar gemacht. 1939 verlor Bremen seinen Vorposten Bremerhaven.

Roland Mills Nord, Bremen

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1832 errichtete die Familie Erling in Bremen auf dem Wall ihre erste eigene Mühle. Heute ist das technische Denkmal noch ein Schmuckstück in einer innerstädtischen Parkanlage. Das markante Mühlengebäude aus roten Ziegeln im Bremer Fabikhafen entstand 1897. Fortan investierte das Unternehmen alle Kraft nicht nur darin, Weizen aus aller Welt zu importieren und Mehl in alle Welt zu exportieren, sondern auch die Mühle ständig zu erweitern und zu modernisieren. Die einzige Seehafenmühle Deutschlands daher mehr als 100 Jahre erfolgreich behaupten. Spezialkräne pumpen das Mehl in die Schiffe. 1966 kam das damals größte Mehlsilo in Europa dazu. 1979 wurde die Erfolgsgeschichte durch eine gigantische Explosion jäh unterbrochen. Am späten Abend des klirrekalten 6. Februars 1979 entstand in einem Keller, vormutlich durch den Kabelbrand einer Radiatorheizung ein Feuer, das durch die Verkettung unglücklicher Umstände bis zum entfernt gelegenen Mehlspeicher vordringen konnte, wo gerade ein Lastwagen beladen wurde, weswegen Wolken von Mehlstaub im Mehlspeicher standen. Das Mehlstaub-Sauerstoff-Gemisch explodierte gegen 21:30 Uhr mit einer Sprengkraft von 20 Tonnen. Die Druckwelle war noch in Bremens Innenstadt zu spüren. Explosionen von solcher Wucht gab es zuletzt im Zweiten Weltkrieg (1939-1945). "Das alte Mehlsilo, zwei Mühlen und das Verwaltungsgebäude waren vollständig erstört", berichtete der "Weser Kurier" fast genau 40 Jahre später. Weitere Schäden waren an Nachbarobjekten, Fahrzeugen und Schiffen zu beklagen. Am schwersten aber wog, dass in Folge des Infernos 14 Menschen starben. Seit 2004 gehören zum Verbund der Roland Mills in Bremen zwei Mühlenstandorte in Recklinghausen und Bad Langensalza.

Das geziegelte Art-Deco-Hochhaus mit dem Schriftzug "Roland-Mühle" aus Blattgold entstand 1925 in Konkurrenz zur benachbarten Hansamühle, die sieben Jahre vor der Rolandmühle im Jahr 1890 gestartet war. Das Gesamtobjekt war dereinst weitaus imposanter als jetzt. Das Hochhaus war etwas höher und hatte eine Kuppel. Daneben standen im Karree unterschiedliche Gebäude im typischen Stil der Kaiserzeit. Direkt am Wasser stand ein langgestrecktes Haus, quasi die Laderampe für Schiffe, mit einem Turm, der wie eine kleine Kopie des großen Turmes anmutete. Zwischen Karree und Ladehaus überspannten zwei Brücken mehrgleisige Bahnanlagen.

Bremer Woll-Kämmerei (BWK, gegr. 1883)

Bremer Wollkaemmerei, Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020 Foto: Martin Schramme, 2020

Das alte Industrieareal in Bremens Norden ist beeindruckend. Einige Werkhallen sind durch Abriss verlorengegangen. Die verbliebenen Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Es handelt sich um Bauwerke der 1883 gegründeten Bremer Woll-Kämmerei. Am 18. März 1943 warfen die US-Amerikaner Bomben auf die Wollkämmerei in Blumenthal und die Vulkan-Werft in Vegesack.

Im ehemaligen Kammzuglager engagiert sich ein Zugereister aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt), um den Erhalt eines markanten Bauwerks der ehemaligen BWK. Das ist gewissermaßen Aufschwung West. Sonst sind es ja in der Regel Westdeutsche, die über die Mittel und die Risikobereitschaft verfügen, sich an denkmalgeschützte Altindustrieobjekte heranzuwagen.

Bunker Valentin

Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020
Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg und danach hinterließen teils schwere Schäden am Bunker Valentin.
Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020
Bombentreffer im Zweiten Weltkrieg und danach hinterließen teils schwere Schäden am Bunker Valentin.
Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020
Der Bau des Bunkers seit 1943 war streng geheim. Tarnname: Valentin.
Bunker Valentin in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

Der U-Boot-Bunker Valentin ist der größte freistehende Bunker Deutschlands und der zweitgrößte in Europa (größer ist nur der U-Boot-Bunker von Brest, Frankreich). In Rekum, Bremens ä&ußerstem Norden, direkt an der Weser, also dem direkten Zugang zur Nordsee, begann 1943 der Bau eines gigantischen Bunkers, der am Ende binnen 56 Stunden je ein U-Boot vom Typ XXI ausspucken sollte. Das Deutsche Reich befand sich nach der Niederlage von Stalingrad im totalen Krieg, aufs Reichsgebiet regneten unablässig englische und amerikanische Bomben. Wichtige Industriestandorte, nicht zuletzt die Rüstungsindustrie, waren davon betroffen. Seit 1942 war Albert Speer Rüstungsminister und stellte die Konzepte der Kriegswirtschaft so radikal um, dass der Ausstoß an Waffen signifikant zunahm. Dazu gehörte auch der massive Ausbau stark verbunkerter und unterirdischer Rüstungsbetriebe. Ende 1942 gab Speer die entsprechende Direktive für den Großbau in Bremen heraus. Unter dem Tarnname "Valentin" sollte innerhalb von weniger als zwei Jahren eine verbunkerte Werft entstehen. Endziel: Bau von U-Booten des Typs XXI (21) aus U-Boot-Segmenten der nahen Bremer Vulkan-Werft (Sektionen 3, 5, 6) und weiteren Werften an Nord- und Ostsee. Der Typ XXI hätte nicht nur deutlich schneller, störungsfreier ablaufen können. Hätte, denn in Rekum wurde bis zum Kriegsende im Mai 1945 kein U-Boot mehr fertig. 426 Meter lang, bis zu 97 Meter breit und 35 Meter hoch sollte der Bunker werden und bis zu sieben Meter dicke Stahlbetonwände haben. Am Ende wurden 450.000 Kubikmeter Beton verbaut. Die Eisenbahn mit allen notwendigen Materialien für den U-Boot-Bau sollte direkt in den Bunker fahren können. Auf der Großbaustelle kamen offiziellen Angaben zufolge 10.000 Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und KZ-Häftlinge zum Einsatz, unter anderem aus Russland, Frankreich und Polen. Ihre Unterkünfte befanden sich im nahen Bremen-Farge. Farge ist auch der Name, mit dem die Opfer des NS-Regimes den Bunkerbau und die damit verbundenen Gräuel verbinden. Massive Bombenangriffe im März 1945 führten zum Baustopp. Im April räumten die Nazis das KZ-Außenlager, das sich ebenfalls vor Ort befand. Anfang Mai trafen die Engländer dort ein und fanden nichts, was sie später zur Verurteilung von Kriegsverbrechen veranlasst hätte.

Wegen der Besonderheit und Wichtigkeit des immensen Bauwerkes entstanden fast 1000 Fotos und 100 Minuten Film über "Valentin". Das Bildmaterial zeigt die Baustelle als ganz normale Baustelle, wo eben fleißig gearbeitet wird und technische Details beeindrucken.

1944 wurde dann im Zentrum Bremens damit angefangen, das Dock einer Werft zum U-Boot-Bunker auszubauen. Tarnname: Hornisse.

Was passierte mit Bremens U-Boot-Bunkern nach dem Krieg? Auf Hornisse baute ein internationales Logistikunternehmen 1968 ein Verwaltungsgebäude. Valentin wurde erst durch die Engländern als Testobjekt für neue Bomben malträtiert und dann von 1964 bis 2001 als Marinestützpunkt der Bundeswehr verwendet. Im Mai 2011 war die offizielle Eröffnung des Museums "Denkort Bunker Valentin", das den Opfern des NS-Regimes gewidmet ist. So ist der Bunker öffentlich begehbar, doch seither nicht mehr unkommentiert.

Link zum Gedenkort Bunker Valentin

Video zu den U-Boot-Bunkern des NS-Regimes

Bunker F-76

Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Bunker F-76 im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

Während im Hagel englischer und amerikanischer Fliegerbomben Bremen in Scherben fiel, hielten einige Bunkerbauten stand. Noch im Sommer 2020 gab es zahlreiche dieser Bauwerke. Zu den beeindruckendsten Exemplaren zählt auch ein Bauwerk, das wie die Attrappe einer Mietshaus-Ruine aussieht.

Hochbunker mit Beobachtern

Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

Dieser Hochbunker aus der NS-Zeit in Bremen erinnert irgendwie an die Stasi. Es ist aber ein Bau der Nationalsozialisten gegen die immer massiveren Bombardements der Westalliierten gegen deutsche Städte.

Hochbunker am Hafen

Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

Dieser Hochbunker in Bremen steht unweit des Industriegeländes, wo die amerikanische Firma Kelloggs von 1964 bis 2018 Ceralien produzierte. Im gesamten Bremer Stadtgebiet befinden sich noch zahlreiche Bunker mehr oder weniger gut sichtbar. Die Schutzbauten waren dringend erforderlich, da Bremen immer wieder Ziel anglo-amerikanischer Luftangriffe war. Bis zum Kriegsende kamen sie 173 Mal. Große Verwüstungen und zahlreiche Tote waren die Folge. Bremen war für den Gegner seit Kriegsbeginn gut erreichbar. Die Entfernung von England war nicht so groß, außerdem ersparte die Küstenlage den Angreifern gefährliche Langstreckenflüge über das deutsche Reichsgebiet. Bis zum Kriegsende entstanden 116 Hochbunker im Stadtgebiet Bremen.

alter Wasserturm

Wasserturm in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Wasserturm in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Wasserturm in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Wasserturm in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

1892 wurde dieser Wasserturm in Bremen gebaut. Ende des 19. Jahrhunderts begannen Städte im gesamten Deutschen Reich damit, Wasserversorgungen aufzubauen.

Kelloggs-Fabrik Bremen

Kelloggs in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Kelloggs in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Kelloggs in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020 Kelloggs in Bremen, Foto: Martin Schramme, 2020

Die Kellogg Manufactoring GmbH und Co. KG hat Produktion und Hochregallager in der Bremer Überseestadt 2017/2018 aufgegeben. Kellogg konzentriert sich nun mit seinem Hauptsitz in Hamburg (KELLOGG DEUTSCHLAND GMBH). Die Kellogg-Story geht auf die Brüder John Harvey und Will Keith Kellogg zurück. Sie erfanden in Battle Greek im US-Bundesstaat Michigan die ersten Getreide-Flocken der Welt. 1906 startete die Unternehmensgeschichte. Ab 1922 hieß die Company dann KELLOGG COMPANY. 1964 kam der Ceralienhersteller nach Bremen. Es sollte der einzige Produktionsstandort in Deutschland bleiben.

Wirtschaft in Bremen vor 1945
Actiengesellschaft Norddeutsche Steingutfabrik (gegr. 1869)
Actien-Gesellschaft "Weser" (gegr. 1872, Gesellschaft zum Bau eiserner Schiffe, Dampfschiffe, Dampfmaschinen, Maschinentheile)
A.F. Dreier & Prollius Cigarrenfabriken, Achim beim Bremen und Walldorf bei Heidelberg
Atlas-Werke Aktiengesellschaft (gegr. 1902 als Norddeutschen Maschinen- und Armaturenfabrik G.m.b.H.)
Stempel-Fabrik Adolf Gamper (Gravieranstalt)
Aktiengesellschaft C. Waltjen & Co.
Argo Reederei Richard Adler & Söhne (Nachfolger der 1896 gegr. Argo AG, Reederei)
August Hammerschlag Cigarren-Fabriken Bremen
August Reiners & Co. Aktiengesellschaft Tabak- und Zigarrenfabriken Bremen
Bahnbetriebswerk Bremen Hbf
Beitsch Fahrradfabrik Bremen
Bergolin Lack- und Farbenfabrik AG, Werk und Hauptkontor: Ritterhude
Bremen-Besigheimer Oelfabriken Akt.-Ges. (seit 1895, vormals Oelfabrik Besigheim vorm. Fr. Kollmar)
Bremer Cigarren-Fabrik Emil König
Bremer Cigarrenfabriken vorm. Biermann & Schörling
Bremer Dampferlinie Atlas GmbH (gegr. 1905)
Bremer Flugzeugbau AG (später Focke-Wulf Flugzeugbau AG, ab 1939 verlagerte Focke große Teile der Produktion nach Marienburg in Pommern, heute Polen)
Bremer Gummiwerke Roland AG (gegr. 1899, Konkurs 1933, technische Weichgummiwaren, Schläuche für jeden Verwendungszweck, chirurgische Gummiwaren: Luft- und Wasserkissen, Wärmeflaschen)
Bremen-Mindener Schiffahrt Aktiengesellschaft
Bremer Ölfabrik AG
Bremer Papier- und Wellpappen-Fabrik Aktiengesellschaft Bremen (gegr. 1907, Vorläufer Papier-, Wellpappen- und Flaschenhülsen-Werke GmbH, Herstellung von Papier, von ein- und doppelseitigen Wellpappen, Flaschenhülsen, Kartons in allen Größen, Starkwellpappkartons als Ersatz für Holzkisten)
Bremer Pferde-Bahn AG (seit 1886 Aktiengesellschaft, Pferdebahn bereits seit 1876)
Bremer Schirm-Fabrik Gebr. Büsing, Bremen, Falkenstr. 60/62
Bremer Silberwarenfabrik Aktiengesellschaft
Bremer Stuhlrohr-Fabrik Menck, Schultze & Co. AG (gegr. 1876, AG seit 1910)
Bremer Tauwerkfabrik C.H. Michelsen
Bremer Tauwerk-Fabrik AG (seit 1790, Fabrikation: Hanf-, Manila-, Sisal-, Cocos-, Eisen- und Stahldrahttauwerk, Transmissionsseile, Bindfadenfabrik, Hanf-, Manila-, Sisal- und Aloe-Garne und Schnüre, Netzgarne, Feinspinnerei)
Bremer Vulkan Schiffbau und Maschinenfabrik in Vegesack (gegr. 1893)
Bremer Wagen- und Carrosserie-Werke, vormals Louis Gaertner mbH, Bremen (Carrosserien in Luxus- und Serienausführung, für Kranken-Transportwagen, Reklame- und Geschäftswagen)
Bremer Woll-Kämmerei (gegr. 1883, BWK)
Carl Ph. Kroning Jun. Bremen Seifen- und Essig-Fabrik
Carsten Mende Cigarren-Fabrik (gegr. 1859, Hoflieferant)
C. F. Vogelsang Tabakfabriken Bremen (gegr. 1857)
Chemische Fabrik Curt Vocke AG Bremen-Hastedt (Chemische Fabrik und Glyzerin-Fabrik, Drogen-, Chemikalien- und Spezialitäten-Grosshandlung, Einfuhrhaus medizinaler und veterinärer Trane, medizinischer, pharmazeutisch-kosmetischer und Speise-Öle, bedeutendes Versand-Haus der Branche)
Cigarettenfabriken Bremen und Scherbda
CONTAG Continent Film AG (seit 1922, gegr. 1920 als Kurhaus- und Hotelbetrieb AG mit Sitz in Berlin)
Deutschen Schiff- und Maschinenbau AG, Sitz in Bremen (Deschimag, Zusammenschluss von acht norddeutschen Werften von 1926 bis 1945, Reaktion auf die Wirtschaftskrisen der Weimarer Republik)
Deutscher Handels- und Industrie-Verlag AG (gegr. 1923)
Diedrich Kothe & Co. Cigarren-Fabriken (gegr. 1909)
Eduard Diedrichs & Co. Cigarrenfabrik Bremen
Eduscho Kaffeegroßrösterei Bremen
E. F. Schellhass Söhne Aktiengesellschaft Rauchtabak- und Zigarrenfabriken Bremen-Hemelingen (gegr. 1773, Cigarrenfabriken in Bremen und seit 1896 in Heiligenstadt, Eichsfeld)
Eisengiesserei und Maschinenbau-Anstalt Waltjen & Leonhard (gegr. 1843, Brücken, Dampfkessel, Dampfmaschinen, Fabrikausrüstungen, Kräne, Schleusentore, Schiffe)
Eiswerke Huxmann Aktiengesellschaft Bremen
Erleuchtungs- und Wasserwerke Bremen, Elektrizitäts- und Wasserwerk (E-Werk arbeitet seit 1893)
Fabrik und Lager aller In- und Ausländischer Matten Brandt & Dencker
Farge-Vegesacker Eisenbahn-Gesellschaft AG (gegr. 1888, Betrieb der Bahnstrecke von Grohn/Vegesack nach Blumenthal und Farge)
Fassfabrik August Mundhenke, Bremen
Felsche Schokolade-Kakao-Pralinen-Fabrik Bremen (seit 1821)
Ferdinand Schell & Co. Bremen, Zigarren-Fabrik und Versandhaus (gegr. 1875)
Francke Werke Aktiengesellschaft Bremen (Bau von Ölhärtungsanlagen)
Friedrich Brinkhof Fabrik für Elektro-Apparatebau, Bremen, Düsternstr. 17
F. W. Haase in Bremen, Fabrik feiner Bremer Cigarren (etablirt 1865, Import echter Havana-Cigarren, Rauchtabakhandlung, directer Versand an Raucher in allen Ländern der Erde)
Gebr. Albrecht Dampf-Seifen-Fabrik Bremen-Neustadt (gegr. 1890)
Gebr. Bornemann Zigarren-Fabriken Bremen (gegr. 1844)
Gebr. Nielsen Reismühlen und Reisstärkefabrik AG Bremen
Georg Schrader & Co. Bremen, Zigarren- und Tabakfabriken Bremen und Westfalen (gegr. 1877, Spezialität: Handarbeitfabrikation feiner und feinsten Qualitäts-Cigarren)
Goldina AG Bremen (Süßwarenhersteller, Pralinen)
Gustav F. Gerdts Spezialfabrik betriebsökonomischer Apparate Bremen (Gestra)
Handlungs- und Fabrikgeschäft Christian August Korff (Import und Handel mit sowie Produktion von raffiniertem Öl, später August Korff AG, dann Petroleum-Raffinerie, vormals August Korff AG)
Hansa-Entstaubungsmaschinen-Werke GmbH, Bremen, Doventorssteinweg 55
Hansa-Lloyd Werke A.G. (gegr. 1914, Automobilhersteller)
Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG (gegr. 1931, Automobilhersteller)
Heinrich Litschke Tabakfabrik, Bremen, Grundstr. 31
Heinrich Müller Bremer Zigarren-Fabrik, Versandhaus (Königlicher Hoflieferant)
Hof-Pianoforte-Fabrik Thein Bremen, Hamburg
H. Wegener & Co., Maschinenfabrik und Kesselschmiede
J. M. Knappstein & Co. (Fabrik nichtrollender gummierter Papiere)
Johann Gottfried Schütte & Company (seit 1815, zuvor 1792 unter anderem Namen gegr.)
Justus Becker & Co. Zigarrenfabriken Bremen (gegr. 1899)
Jute-Spinnerei & Weberei Bremen (gegr. 1888)
Kaffee-Handels-Aktien-Gesellschaft (Kaffee HAG, gegr. 1906, weltweit erster, koffeinfreier Kaffee, seit 1929 Kakaogetränk KABA)
Karl Fr. Töllner Nährmittel-Fabrik GmbH Bremen
L. W. Bestenbostel & Sohn, Maschinenfabrik (1848 kleiner Anfang als als Verfertiger von Klosetts, Pumpen und Spritzen)
Mannheim-Bremer Petroleum Aktiengesellschaft
Martin Brinkmann AG, Tabakindustrie (seit 1929 Aktiengesellschaft, 1878 von Martin Brinkmann gekauft, 1813 gegr. von Nicolaus Wilkens)
Maschinenfabrik Bremen GmbH, Bremen-Holzhafen, Spezialfabrik für Kaffeemaschinen für den Haushalt und Großbetrieb
Max Zedler KG Drahtwaren-Fabrik und Spleisserei Bremen, Wupperstr. 30 (Max Zedler Bremen, MZB, Drahtwaren aller Art, Drahtseile, Hanfseile, Drahtgeflechte, Gerüstbinder, Hebeseile aus Draht oder Hanf, fachmännische Ausführung aller Splei&szig;arbeiten)
Mercator-Oloff Bremer Kolonial- und Handels-AG (seit 1922 als AG, hervorgegangen aus der 1905 gegründeten Bremer Kolonial-Handelsgesellschaft vormals F. Oloff & Co. AG, die wiederum aus der 1889 gegr. Firma F. Oloff & Co. entstanden war)
Mineralwasserfabrik Bremen AG
Müller & Woltjen Cigarren-Fabriken Bremen, Langenstr. 135
Norddeutsche Automobil- und Motoren AG (gegr. 1906, NAMAG)
Norddeutsche Hütte AG (gegr. 1908)
Norddeutsche Maschinen- und Armaturen-Fabrik GmbH Bremen-Hamburg (gegr. 1902, Umbenennung 1911 in Atlas-Werke, Spezial-Werft für Kleinschiffbau, Schrauben-, Schlepp-, Seiten- und Heckraddampfer, Barkassen, Motorboote, Leichter, Prähme, Pontons, Bojen, Segelschiffe)
Norddeutscher Lloyd (gegr. 1857, NDL, Reederei, Handelsschifffahrt, Schiffbau, 1890 mit 66 Schiffen die größte Reederei der Welt)
Norddeutsche Waggonfabrik AG
Oelfabrik Gross-Gerau-Bremen
Organisations-Gesellschaft Braune KG Bremen, Fabriken zeitgemäßer Büro-Ausrüstungen, Blankenburger Str. 25
Papierwaren-Fabrik Vahland & Co. Bremen (Buch- und Kunstdruckerei, Geschäftsbücher-Fabrik)
Riba-Werke GmbH Bremen (Riba-Einweiß-Präparat für Blut, Kraft und Nerven)
Roland-Mühle
Silberwarenfabrik M.H. Wilkens & Söhne
Silberwarenmanufaktur Koch & Bergfeld
Steingut & Porzellan Fabrik Wittenburg in Farge bei Bremen
Streithorst & Co. Kaffee-Grossrösterei, Bremen, Riensberger Str. 30/32
Studer & Wicke Tabak- und Cigarren-Fabrik, Bremen, Georgstr. 14
Tabak- & Cigarren-Fabriken Franz Aldefeld Bremen (gegr. 1853)
Torfit-Werke Bremen-Hemelingen (gegr. 1887, Toschi-Asbestzement-Bauplatten, Wellplatten, Dachschiefer, Regenrinnen und Fallrohre, Rohre und Formstücke für Abgasleitungen, Ent- und Belüftungs-Anlagen, Kabelschutzrohre, Druckrohre bis 12,5 atü für Trink- und Abwasseranlagen, Lüfter, Schornsteinaufsätze, Fensterbänke, Blumenkästen, Pikierkästen, Garagen, Trennwände für Abort- und Badezellen, Bedürfnishäuschen, Torfit-Urinoir-Anlagen)
Tabak-Werk Weser Zigarren- und Rauchtabakfabrik
Vahland & Co. Bremen Papiergrosshandlung, Papierwarenfabrik, Langenstr. 15
Wendts Cigarrenfabriken Aktiengesellschaft Bremen (Hermann Otto Wendt Cigarrenfabrik)
Weser-Werke Kakao und Schokolade AG, Bremen-Sebaldsbrück (Goldina Bitter)
Wollgarnfabrik Tittel & Krüger und Sternwoll Spinnerei Aktiengesellschaft
Zigarettenfabrik LESMONA GmbH Bremen

Eintrag über Bremen im Brockhaus-Lexikon von 1894
"Die Industrie der Stadt ist infolge der erst 1888 gefallenen Zollschranken noch nicht sehr entwickelt; größere Unternehmungen befinden sich in den Nachbarorten, so eine Wollwäscherei in Burg-Lesum, Wollkämmerei in Blumenthal, Wollkämmerei und -Spinnerei in Delmenhorst, Baumwollspinnerei und -Weberei in Grohn-Vegesack, Jutespinnerei in Delmenhorst, Jutespinnerei und -Weberei in Hemelingen, Cigarrenfabrikation in Hemelingen; doch wird sich fernerhin auch das Bremer Gebiet mehr an industriellen Unternehmen beteiligen, wie auch schon länger Eisengießereien, Schiffswerften, Maschinenfabriken, sehr bedeutende Reismühlen, Bierbrauereien und Silberwarenfabriken bestehen. Bremen ist nächst Hamburg der bedeutendste Seehandelsplatz Deutschlands."

Quellen
albert-gieseler.de
denkort-bunker-valentin.de
kelloggs.de
relikte.com
rolandmillsunited.de
tabak-peter.ch
weser-kurier.de
wikipedia.de

Links
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