Rehagen (Brandenburg)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 09.10.2021

Seit 1875 hat Rehagen einen Bahnhof. Das besondere: Damit lag der Ort an der Königlichen Militär-Eisenbahn.

Bahnhof Rehagen-Klausdorf

Bahnhof Rehagen-Klausdorf, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Der Bahnhof Rehagen war einst Teil der preußischen Königlichen Militär-Eisenbahn (KME). Am 15. Mai 1876 war Eröffnung. Die KME bestand zunächst zwischen Schöneberg (später zu Berlin) und Zossen. Nach der baulichen Verlängerung der Strecke konnten Züge ab Mai 1897 bis nach Jüterbog fahren, insgesamt 70,62 Kilometer. Die Strecke galt unter anderem der Verbindung zum Artillerie-Schießplatz bei Kummersdorf. Am 1. April 1920 übernahm die Deutsche Reichsbahn den Betrieb.

Weil die Taktrate für Militärtransporte deutlich unter der regulärer Bahnstrecken lag, bot sich die KME als Teststrecke für Versuchszüge an. Tatsächlich nutzten die Studiengesellschaft für elektrische Schnellbahnen (St. E. S.) und die Deutsche Versuchsanstalt für Luftfahrt (DVL) die Strecke intensiv für ihre Versuche. Am spektakulärsten war die Fahrt einer E-Lok von AEG, die am 28. Oktober 1903 mit 210,2 Stundenkilometern den Geschwindigkeitsrekord aller Verkehrsmittel aufstellte. 1918 kam auf dem KME-Teilstück Dümde-Jänickendorf ein propellergetriebenes Schienenfahrzeug zum Einsatz. Die Tests auf der KME lieferten wichtige Informationen für den "Fliegenden Hamburger", die erste Personenschnellbahn in Deutschland, die ab 1933 zwischen Berlin und Hamburg verkehrte.

1998 fuhr der letzte Zug. Seit 2002 steht der Bahnhof unter Denkmalschutz. 2003 kaufte die Erlebnisbahn GmbH & Co. KG den Bahnhof samt Bahnstrecke und richtete die längste Draisinenbahn Deutschlands ein - 40 Kilometer zwischen Jüterbog und Zossen. 2010 kaufte Christophe Boyer den Bahnhof. Mit vier weiteren Mitstreitern baut er seither den Bahnhof zur Erlebnisstätte um. Die Draisinen fahren nach wie vor. Anfang 2013 war der Bahnhof Rehagen Filmkulisse.

Zum historischen Areal gehören ein kleiner Ringlok-Schuppen und das zuletzt von der Roten Armee genutzte, 1920 eingerichtete Objekt eines Bataillons Eisenbahnpioniere.

alte Bilder des Bahnhofs Rehagen im Land Brandenburg

schöner Beitrag des RBB (Youtube)

Wiki über die KME

Rehagens Wirtschaft vor 1945
Gasthaus von Wilhelm Kinzel (Schultheiss-Bier)
Gastwirtschaft von Gustav Struck
Restaurant und Hotel am Bahnhof, Rehagen-Klausdorf

Quellen
picclick.de