Marienborn (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 01.07.2021

Ackerbau und Viehzucht waren lange die wesentlichen Lebensgrundlagen in Marienborn. Dem 1781 begonnenen Steinkohle-Bergbau ward wenig Glück beschieden. Immerhin bekam der Ort 1872 einen Eisenbahnanschluss an die Strecke Braunschweig-Magdeburg. Mit der 1945 beginnenden Teilung Deutschland wurde Marienborn zur Grenzübergangsstelle zwischen Ost und West. In den 1970er baute die DDR die GÜSt massiv aus. Bis zu 1000 Grenzer, Zöllern, Stasi-Leute und Zivilangestellte arbeiteten an jenem Ort, der nach 1990 zur Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn wurde.

DDR-Grenzkontrolle/Zoll Marienborn

DDR-Grenzkontrollpunkt Marienborn, Foto: Martin Schramme, 2016 DDR-Grenzkontrolle/Zoll Marienborn, Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Von 1972 bis 1974 errichtete die DDR etwa 1,5 Kilometer von der Grenze entfernt die 35 Hektar große Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn. Der Autobahnabschnitt zwischen Grenze und GÜSt wurde durch massive Grenzanlagen gesichert sowie optisch überwacht. Gigantische Abfertigungsleistungen waren zu erbringen: Allein von 1984 bis 1989 waren das rund zehn Millionen Pkw und fünf Millionen Lkw, also 15 Millionen Fahrzeuge. Vorwegweiser sortierten die Fahrzeuge für die Abfertigung wie folgt vor: Pkw nach DDR, Polen und CSSR, Pkw-Transit nach Berlin (West), Busse, Lkw für die Einreise sowie den Transit nach der Volksrepublik Polen und in die CSSR und Pkw für den Transit nach Westberlin. Seit 1996 ist die GÜSt Grenzmuseum; Eintritt kostenlos.