Leipzig II (Sachsen)

Leipzig I
Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
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letzte Änderung: 02.09.2023

Zu Beginn des Jahres 2015 hatte die Stadt Leipzig offiziell 14.114 Baudenkmale. Allerdings ging das Abrissgeschehen im Jahr 2014 weiter so zügig voran, dass der sächsische Landtagsabgeordnete Wolfram Günther (Grüne) nachhakte. Ergebnis einer kleinen Anfrage: In den Jahren 2000 bis 2014 sind im Freistaat Sachsen mehr als 4500 Baudenkmale abgerissen worden. In Leipzig waren mit 872 Denkmalabrissen die meisten Verluste zu verzeichnen. Die Mittel für den Denkmalschutz wurden erheblich zusammengestrichen.

Für Händler und damit für die Wirtschaft war Leipzig schon vor Jahrhunderten die Mitte Europas. Dort kreuzten sich Europas alte Handelsstraßen Via Regia und Via Imperii. Eben jene Kreuzung veranlasste den Markgraf Otto der Reiche von Meißen dem Ort 1165 das Stadt- und Marktrecht zu erteilen. Das Jahr 1165 gilt seither als das offizielle Gründungsjahr der Stadt Leipzig. Damals hieß der Ort noch Lipz. Der heutige Name Leipzig steht erst seit 1507 fest. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Leipzig zu einem der wichtigsten Industriestandorte des Deutschen Reiches. Wesentlich geprägt wurde die Stadt durch die Pelz- und Textilindustrie, Klavierbau, Gießereiwesen und Maschinenbau sowie das Druck- und Verlagswesen. Später kamen der Förder- und Chemieanlagenbau, die Technische Gebäudeausrüstung sowie die Rundfunk- und Fernmeldetechnik hinzu.

Fahrradfabrik Lipsia, dann Carl Kästner AG (Tresore)

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Als Fahrradfabrik der Lipsia-Fahrrad-Industrie-AG erbaut diente dieses Eckgebäude ab 1900/1901 als Fabrik der Carl Kästner AG (Geldschrankfabrik & Tresorbauanstalt), die Geldschränke und Tresore herstellte. Der Tresorhersteller rämte etliche erste Preise ab von Merseburg bis Moskau. 1823 in Leipzig gegründet war die Aktiengesellschaft bis 1927 in Leipzig und Berlin angemeldet. In der DDR setzte sich die Geschichte mit der Stahlschrankfabrik Feuerfest Leipzig fort. Später wurde daraus der VEB Blechverarbeitungswerk Leipzig, ein Betrieb im Kombinat Polygraph "Werner Lamberz" Leipzig.

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Autodienst und E-Werk am Floßplatz

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Dass 2017 noch wichtige Teile der Geschichte dieses Klinkerbaus sichtbar waren, ist einer Anwaltskanzlei zu verdanken. Selten nur werden alte Schriften im Urzustand respektiert. So finden neugierige Besucher am Floßplatz in Leipzig die Relikte des Städtischen Elektrizitätswerks, Unterwerk Floßplatz (ohne Nachweis) und den alten Autodienst, der einst der Familie Düllgen gehörte. Über einen Seiteneingang stand im Herbst 2017 noch der Schriftzug quot;Wilhelm Düllgen, vormals ADAKMA GmbH". Zu den Düllgens gehörte auch Carl Düllgen. Seine Auto-Zünd-Licht-Zentrale Leipzig war 1930 in einen Rechtsstreit verwickelt. Archivdaten zufolge prozessierte der Mechaniker Karl Zappe gegen Düllgen wegen unrechtmäßiger Kündigung.

Möbelfabrik Thurner & Co. AG

Moebelfabrik Thurner und Co., Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Das imposante Eckgebäude der ehemaligen Möbelfabrik Thurner & Co. AG (Bitterfelder Str. 13) war im Herbst 2017 nur noch ohne Firmenaufschrift und Fassadenstuck zu sehen. Auf dem Nachbargrundstücken befanden sich 7-11 laut Adreßbuch von 1936 eine Kristalleisfabrik (Bitterfelder Str. 7-11) und die Korksteinfabrik Grünzweig & Hartmann GmbH (Bitterfelder Str. 15).

Lacke- und Farben-Fabrik (Springer & Möller AG, in der DDR dann VEB Lacke und Farben)

Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018

Das Gründungsjahr der Farbenfabrik in Leipzig-Leutzsch heißt 1895. Es entwickelte sich die Druckfarbenwerke Springer & Möller AG, die sich als Fabrik von schwarzen und bunten Farben für die gesamte graphische Industrie präsentierten. 1930 konnte die Farbenfabrik unter anderem stolz auf den Anstrich der Flügelwegbrücke über die Elbe in Dresden mit der firmeneigenen SPRIMAL-Aluminiumfarbe sein. 1938 warb SPIMO in eigener Sache unter anderem: "Für die Erzielung farbwertrichtiger Wiedergabe von Naturfarb-Aufnahmen schufen wir nach den Tages-und Nitra-Filtersätzen der bekannten Bermpohl-, Reckmeier-Schünemann-, Mikut- und Jos-Pe-Kameras die treffsicheren Komplementärfarben, die wir heute der Fachwelt durch unsere Vivaphot-Serie in vollendeter Tiefe und Leuchtkraft vor Augen führen." Damals das Unternehmen am Stammhaus vier Werke mit 650 Arbeitern und Anngestellten, 35.000 Quadratmeter Fabrikations- und Lagerräume sowie Zweigfabriken in Amsterdam, Zürich, Mailand, Zagreb und Buenos Aires (war also bis auf Amsterdam optimal bei den politischen Verbündeten und Partnern Schweiz, Italien, Kroation und Argentinien aufgestellt). Ferner war man Lieferant des Hauses Georg Westermann, Braunschweig, ein namhaftes Verlagshaus, das 1838 von dem Leipziger Georg Westermann gegründet worden war. Im Mai 1940 verschickte die Geschäftsführung eine Werbebroschur an ihre Partner mit der Bemerkung zu den Erfordernissen der Zeit (der Zweite Weltkrieg war gerade im neunten Monat). Demnach unterstützte die Springer & Möller AG einen Aufruf des Präsidenten des Werberates der deutschen Wirtschaft zum Wettbewerb der deutschen Werbefachleute und Gebrauchsgraphiker zu zeigen, wie notwendig auch die "Werbung für Mangelware durch volkswirtschaftliche Aufklärung und zur Wachhaltung des Firmennamens und der Schutzmarke" ist. In der DDR erfolgte die Verstaatlichung erst zum VVB, dann zum VEB.

Dietzold & Co. (Drahtwerke in Leipzig und Zerbst)

Foto: Martin Schramme, 2018

In Leipzig-Leutzsch und Zerbst betätigte sich einst die Firma Dietzold & Co. Drähte, Drahtstifte, Drahtgeflechte, Springfedern, Stachelzaundrähte, Krampeen und Kellerfenstergewebe unter anderem stellte das Unternehmen her. Das markante Gebäude an der Franz-Flemming-Straße war 1909 genehmigt. 1912 erweiterte Dietzold seine Aktivitäten um die Kürschnerei und warb damit, die größte Spezialfabrik für Pelzkonfektions- und Kürschnerei-Artikel zu besitzen. Nach etlichen Jahren des Leerstands und Verfalls kaufte ein Privatmann das Haus. Zwei Jahre später zogen Künstler dort ein. 2018 dauerte der Ausbau des Hauses noch an.

Strickwarenfabrik Gebrüder Frank

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Wilhelm und Selmar Frank begannen 1865 in Halle an der Saale die Fabrikation von Strick- und Wirkwaren. Zehn Jahre später zogen die Gebrüder mit ihrer Unternehmung ins benachbarte Leipzig. Sie begannen mit einer Halle und bauten die Fabrikanlagen schrittweise aus. 1900 kam das imposante mehrgeschossige Gebäude an der Berliner Straße hinzu.

mehr über die Fabrik

Mosaik an der Hochschule für Bauwesen Leipzig

Foto: Martin Schramme, 2017

Wandmosaik aus DDR-Zeiten an der Hochschule für Bauwesen in Leipzig.

VEB Leipziger Bekleidungswerk

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

VEB Leipziger Bekleidungswerk "vestis". Die Betriebszeitung des VEB hieß "Forum". Im Adressbuch von 1949 war der VEB bereits zu finden und als Textilwaren-Fabrik deklariert.

BUGRA-Messehaus, eigentlich Deutsches Buchgewerbehaus

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Deutsches Buchgewerbe Museum
Foto: Martin Schramme, 2015

1914 war Leipzig die Buchstadt im Deutschen Kaiserreich und Gastgeberin der ersten Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik (kurz Bugra). Initiator der Ausstellung, die vom Mai bis zum Oktober 1914 ging, war Max Seliger, seit 1901 Direktor der Königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig. Ein Plakat mit einem Feuer tragenden Jüngling auf einem Greif, gefretigt von Offsetdruck Oscar Brandstaetter Leipzig, warb für die Schau: "Weltausstellung für das gesamte Buchgewerbe und die graphischen Künste. Historische, technisch-belehrende und industrielle Abteilungen, eigene Gebäude fremder Staaten, Sonderausstellungen, großer Vergnügungspark, festliche Veranstaltungen." Durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und den damit verbundenen drastischen Besucherrückgang war die Bugra trotz der am Ende 2,3 Millionen Besucher ein Verlustunternehmen. Das Deutsche Buchgewerbehaus befand sich einst im Graphischen Viertel und wurde in den Jahren 1898 bis 1901 für die Dachorganisation der Graphischen Industrie errichtet. In dem Neorenaissance-Gigant kamen buchgewerbliche Vereine unter, das Deutsche Buchgewerbe-Museum, eine Maschinenschau und Ausstellungen zu den Neuigkeiten des Jahres. Die Graphikmaschinenausstellung brachte dem Haus den Name Bugra-Messehaus ein. Im Rahmen des seit 1936 vorangetriebenen Großvorhabens, 1940 zur 500-Jahr-Feier der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg die herausragende Stellung des Deutschen Reiches beim Buchdruck zu demonstrieren, bekam das Buchgewerbehaus einen langen Anbau. Während des schwersten alliierten Bombenagriffs im Zweiten Weltkrieg wurde am 4. Dezember 1943 auch das Buchgewerbehaus schwer getroffen. Während des Fliegeralarms zwischen 3:39 Uhr und 5:32 Uhr warfen 442 Bomber rund 1400 Tonnen Spreng- und Brandbomben ab. Nach dem Kriegsende 1945 setzte die 1949 gegründete DDR alles daran, das Gebäude wiederherzustellen. So konnte 1954 die weltweit größte Spezialausstellung des Graphischen Gewerbes stattfinden. Der älteste Teil des Bugra-Gebäudes, der auch Anfang 2015 leerstand und weiter verfiel, weicht von seiner Ursprungsform ab. So ist das Dach komplett vereinfacht und abgeflacht. Es dürfte sich um eine Folge des schweren Bombenangriffs von 1943 handeln. Zwei Betonspiegel am Haupteingang waren weitgehend verblichen. Auf einem war die Frakturaufschrift gerade noch zu erkennen: Deutsches Buchgewerbe Museum.

Leipziger Kommissions- und Grossbuchhandel - LKG

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

Die Leipziger Kommissions- und Großbuchhandelsgesellschaft (LKG) wurde 1946 von Karl Klaer und Walter Bleck in Leipzig gegründet. Ab 1951 war LKG Marktführer in der DDR. 1961 führte die LKG als erster deutscher Zwischenbuchhändler die automatisierte Datenverarbeitung ein. 1963 übernahm der Staat das Regime. Die LKG war fortan volkseigen. 1989 war die LKG deutschlandweit der Verlagsauslieferer mit dem größten Umsatz (1,18 Milliarden Mark der DDR). 1992 folgte die Reprivatisierung.

Haus mit Aufschrift "Leipziger Volkszeitung" (Merseburger Str. 90)

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Das Mehrfamilienhaus Merseburger Straße 90 in Leipzig entstand in den Jahren 1904 und 1905. Architekt war Paul Möbius, ein wichtiger Vertreter des Jugendstils in Leipzig. In seinem kurzen Leben - er erreichte nur das 41. Lebensjahr - gestaltete er rund 20 Wohn- und Geschäftsgebäude, Ausstellungsobjekte und Gräber, die heute mehrheitlich unter Denkmalschutz stehen. Über dem Laden im Erdgeschoss stand an zwei runden Erkern die Aufschrift "Leipziger Volkszeitung" begleitet von je zwei Signets. Im Herbst 2017 waren die Aufschrift kaum noch zu erkennen. Die Leipziger Volkszeitung erschien erstmals am 29. September 1894 als Zeitung der SPD in Leipzig. 1933 wurde die Zeitung verboten und nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) reaktiviert.

VEB Graphische Werkstätten Leipzig (einst Verlag J. J. Weber)

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

1966 wurde der VEB Graphische Werkstätten Leipzig sowie der VEB Druckhaus Einheit und der VEB Interdruck Graphischer Großbetrieb zur Interdruck zusammengeschlossen. Nach 1945 war der Betrieb aus dem enteigneten Unternehmen Verlag und Druckerei J.J. Weber hervorgegangen. Der Schweizer Buchhändler Johann Jakob Weber hatte 1834 zunächst an einem anderen Ort in Leipzig einen Verlag gegründet. Der gelbe Ziegelbau mit den grünglasierten Ziegeln stammt aus dem Jahr 1896 und aus der Feder von Max Bösenberg.

Heizkraftwerk des VEB Energiekombinat Leipzig (Gaswerk Baujahr 1863)

Heizkraftwerk des VEB Energiekombinat Leipzig, Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

1863 als Gaswerk errichtet war der gelbe Klinkerbau ab 1900 das Kraftwerk II der Großen Leipziger Straßnbahn. In der DDR diente das Objekt nach weiteren Umbauten seit 1964 als Heizkraftwerk. Es gehörte zum VEB Energiekombinat Leipzig. Im Juli 1992 endete der Betrieb.

Georg-Schumann-Straße 289 (um 1908)

Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Mit der Putzfassade und dem Löwenkopf über dem Eingang sticht das Mietshaus Georg-Schumann-Straße 289 ins Auge.

alter Lebensmittel-Laden in Connewitz (1930/31)

alter Lebensmittel-Laden in Connewitz, Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Der alte Lebensmittel-Laden an der Probstheidaer Straße in Leipzig-Connewitz ist als Einzeldenkmal ausgewiesen. Dank diverser Schmierereien ist nur noch die Aufschrift "Lebensmittel" halbwegs im Originalzustand. Putzfassade und Ziegelsockel sind hingegen stark in Mitleidenschaft gezogen.

Gully M. Friedrich & Co.

alter Gully, Foto: Martin Schramme, 2017

Vielfältig sind die Gullydeckel der Firma M. Friedrich & C., die in Leipzig zu finden sind. Den Namen haben die Kanaldeckel von ihrem Erfinder aus München, Friedrich Johann Gully. Der Straßenbaumeister kam 1889 auf die Idee.

Zeppelin-Haus (erbaut 1911/12)

Zeppelin-Haus, Foto: Martin Schramme, 2017 Foto: Martin Schramme, 2017

Zu den Waren- und Kontorhäusern des Pelzgewerbes in Leipzig gehörte das Zeppelin-Haus (Nikolaistraße 27-29) seit 1911/1912. Inhaber war der Rauchwarenhändler Felix Reimann. Der Entwurf des imposanten Bauwerks stammte von dem Leipziger Architekten Gustav Pflaume.

Fabrik 1

Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016 Foto: Martin Schramme, 2016

Wer weiß mehr über diese Fabrik? Schreiben Sie einfach mal!

Wasserturm Großzschocher

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

40 Meter hoch ist der Wasserturm am Bahnhof Großzschocher/Leipzig. Er wurde 1904 erbaut und 1927 zur Erweiterung des Wasserspeichers umgebaut.

Getreidespeicher (VEB Kombinat Getreidewirtschaft Leipzig, ab 2017 Autohaus)

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Wer weiß mehr über diesen Getreidespeicher in Leipzig? Im Sommer 2017 war dieser Speicher komplett saniert und zum Autohaus umgebaut.

Gasthof Goldener Löwe

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

Das Hotel "Goldener Löwe" wurde 1878 an der Hallischen Straße (heute: Georg-Schumann-Straße) errichtet.

Fabrik 2

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

Wer weiß mehr über diese Fabrik? Bitte hier schreiben.

Fabrik 3

Foto: Martin Schramme | 2015

Wer weiß mehr über diese Fabrik? Schreib!

Eilenburger Bahnhof (1874 eröffnet)

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

Der Leipzig-Eilenburger Bahnhof wurde 1874 eröffnet. Nach starken Kriegsschäden im Zweiten Weltkrieg diente der ursprüngliche Personenbahnhof seit 1945 als Güterbahnhof. Der letzte Anschluss wurde 1994 stillgelegt.

Entlüftungsturm im Sperrgebiet

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Der um 1960 errichtete Entlüftungsturm gehörte zur einst zur Klärschlammanlage auf Podelwitzer Flur, wo Schlamm aus der Kläranlage Rosental weiterbehandelt wurde. Der Turm steht unweit des ehemaligen, 1908 übergebenen Lazarett-Geländes der General-Olbricht-Kaserne und befand sich im jahr 2015 auf militärischem Sperrgebiet.

Wasserturm-Zwillinge am Kasernengelände

Foto: Martin Schramme, 2015

Um 1896 zogen Bauleute den ersten der beiden Wassertürme in Leipzig-Möckern hoch, 1903 den zweiten. Der vollständige Turm mit Hut ist 48 Meter hoch. Beide Türme stehen unter Denkmalschutz.

Wasserturm Leipzig-Probstheida am Völkerschlachtdenkmal

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Der geziegelte Wasserturm in Leipzig-Probstheida stammt aus dem Jahr 1906/1907 und war im Jahr 2015 noch immer in Betrieb. Der 53 Meter hohe Turm hat einen genieteten Stahlblechbehälter und kann bis zu 1500 Kubikmeter Wasser fassen.

Meteorologischer Dienst der DDR - Wetterradar-Turm

Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018

Unweit des Messegeländes und noch näher am Völkerschlachtdenkmal steht auf einem Grundstück direkt an der Prager Straße 169 in Leipzig-Stötteritz ein eindrucksvoller Turm mit Glaskasten und Stahlkugel. 1950 hatte dort der Meteorologische Dienst der DDR Quartier bezogen. Im August 2004 wurde die Station offiziell geräumt. Seitdem sitzt der Deutsche Wetterdienst (der BRD) in Leipzig-Holzhausen am Rande der Stadt. 1861 gab es in Leipzig die ersten systematischen, wissenschaftlichen Wetterbeobachtungen. Weil Wetterinformationen für das sich wenige Jahrzehnte später entwickelnde Flugwesen von besonderer Bedeutung waren, etablierte sich der Wetterinformationsdienst 1927 zuerst in Schkeuditz auf dem Flughafen Halle-Leipzig. Am 1. Mai 1950 nahm schließlich die Mitteldeutsche Wetterdienststelle Leipzig an der Prager Straße ihre Arbeit auf.

Messe Leipzig: Pavillon der Sowjetunion (ursprünglich "Achilleion", erbaut 1924/1925)

Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018 Foto: Martin Schramme, 2018

1950 öffnete der sowjetische Pavillon auf der Leipziger Messe seine Pforten und damit noch zu Lebzeiten von Josef Stalin und kurz nach Gründung der DDR. Markant war noch im Herbst 2018 der rote Sowjetstern. In den 1980er Jahren befand sich an dem Gebäude ein großer Schriftzug "UdSSR" (Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken). Die offizielle, politisch korrekte Bezeichnung war damit eingedeutscht, denn anfangs waren am Gebäude die kyrillischen Buchstaben CCCP (eS-eS-eS-eR) zu lesen. Ursprünglich handelt es sich bei dem Bauwerk um das Achilleion, eine 1923 bis 1924 erbaute Messehalle des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken, die auch als Sportpalast genutzt wurde. Die Architekten hießen Oskar Pusch und Carl Krämer.

In den Jahren 2016 bis 2019 erfolgte der Umbau zum Stadtarchiv Leipzig.

Klubheim Samuel Heinicke

Klubheim Samuel Heinicke, Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Das Mietshaus Huygensstraße 1 ist auf die Zeit um 1911 datiert und in der Kulturdenkmalliste der Stadt Leipzig verzeichnet. Samuel Heinicke (1727-1790) war der Begründer der Deutschen Methode der Gehörlosenpädagogik. Das Haus war zu DDR-Zeiten Klubheim und Kino.

Hauptzollamt Leipzig

Hauptzollamt Leipzig, Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015 Foto: Martin Schramme, 2015

Alte Leipziger kennen das Gebäude noch als Hauptzollverwaltung. Es war die der Hauptverwaltung in Berlin unterstehende Bezirksverwaltung des Zolls für die Bezirke Leipzig und Halle. 1962, im Jahr nach dem Mauerbau in Berlin, war die Zollverwaltung der DDR entstanden. In den 20 Jahren zuvor hatte es das Amt für Zoll und die Kontrolle des Warenverkehrs (AZKW) gegeben.

Postbahnhof und Bahnpostamt Leipzig

Postbahnhof und Bahnpostamt, Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014

Mit seinen acht großen Bögen ist der alte Postbahnhof in Leipzig-Schönefeld nicht zu übersehen. An 16 Bahnsteigen wurden dort einst Postsendungen be- und entladen. Es ist ein Artefakt mit langer Geschichte: Bereits 1850 lief über die Leipzig-Dresdner Eisenbahn ein regulärer Postverkehr, Bahnpostamt inklusive. 50 Jahre später war der Postverkehr so stark angestiegen, dass der Bau eines großen Postbahnhofs beschlossen wurde. Im Februar des Jahres 1912, also noch im Deutschen Kaiserreich und vor dem Ersten Weltkrieg (1914-1918), ging der Neubau - damals der größte Postbahnhof in Deutschland - in Betrieb. Er bot Platz für bis zu 90 Bahnpostwagen. Zu den Anlagen gehörte eine Postverladehalle, Lager- und Verwaltungsgebäude, Erweiterungsbau, Wagenschuppen sowie Maschinen- und Werkstättengebäude. An der Einfahrt zum Postbahnhof befanden sich zudem zwei Stellwerke. Schon 1913 durchliefen mehr als 50 Millionen Postsendungen den Bahnhof. Ein Erweiterungsbau über die angrenzende Straße hinweg kam 1936 dazu. 1994 rollte der letzte Güterzug zum Postbahnhof. Seitdem stand er leer und verfiel. 2008 erwarb der US-Fonds Lone Star das denkmalgeschützte Objekt auf einem Areal von 85.000 Quadratmeter. 2010 berichteten die Zeitungen in Leipzig von einem Investitionsvorhaben. Der Münchner Peter Kolar interssierte sich für den Postbahnhof und rechnete vor: Fünf Millionen Euro kostet der Ankauf der Grundstücke, 40 Millionen Euro der Umbau. Es passierte jedoch nichts, nachdem die Stadt die Pläne des Investors abgelehnt hatte. 2012 fertigte das Büro Daab Nordheim Reutel im Auftrag der Lorac Investment Management S.a.r.L. eine Studie zur Geländegestaltung. Danach sollten die Bahnhofshalle und das Paketzustellamt für produzierendes Gewerbe und Großhandelsbetriebe hergerichtet werden. Wie auf Planskizzen zu erkenne war, wären die Bahnhofshallen vollständig von den Bahngleisen entkoppelt und die entstehende Dreiecksfläche vor dem Gebäude mit Neubauten belegt worden. Wie es auf der Internetseite von Lorac heißt, erwarb der Fund im April 2008 etwa 1200 Objekte von der Deutsche Post World Net. 2014 kaufte eine Leipziger (Leipziger CG-Gruppe) den Postbahnhof. Im selben Jahr musste unweit des Objektes eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gesprengt werden. Baubeginn sollte Medienberichten zufolge im Frühjahr 2015 sein.

Bahnbetriebswerk Leipzig Hauptbahnhof Süd

Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014 Foto: Martin Schramme | 2014

1837 wurde das Bahnbetriebswerk mit dem Bau des Heizhauses der Leipzig-Dresdener-Eisenbahn begonnen. Das Bw Leipzig Hbf. Süd ist damit das älteste Bw in Deutschland. 1987 zum 150. Jahrestag publizierte der Eisenbahner Wolfgang Bahnert eine Jubiläumsbroschüre mit dem Titel "Das Bahnbetriebswerk Leipzig Hbf Süd". Im Januar 2013 wurde bekannt, dass die Deutsche Bahn AG den Abriss des Bw beantragt hat.

Ringlokschuppen vom ehemaligen Bayerischen Bahnhof am Kohlrabizirkus

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

Die Bauarbeiten am Betriebswerk (Bw) des Bayerischen Bahnhofs begannen im Jahre 1842 mit dem ersten Heizhaus. Der erste Ringlokschuppen entstand 1865. Zehn Jahre später, also 1875, wurde der zweite Ringlokschuppen mit 19 Ständen und einer 11,60 Meter-Drehscheibe samt zweitem Heizhaus errichtet (siehe Foto). Seit 1. Oktober 1934 gehörte das Bw zur Reichsbahndirektion Halle (Saale). Am 4. Dezember 1943 wurde das Bw während eines Fliegerangriffs durch die Royal Air Force (RAF, Engländer) wie weite Teile Leipzigs und dabei etliche historisch bedeutsame Gebäude schwer beschädigt. Der Angriff vom 4. Dezember war besonders heimtückisch. Zum einen war die Hälfte der Feuerschutzpolizei Leipzigs gerade nach Berlin beordert worden, weil die Reichshauptstadt am 2. und 3. Dezember 1943 Ziel massiver Angriffe war. Zudem täuschte die RAF am 4. Dezember einen weiteren Angriff auf Berlin vor, um bei Brandenburg nach Süden Richtung Leipzig abzubiegen. 442 warfen 1400 Spreng- und Brandbomben ab, die in der Leipziger Innenstadt einen Feuersturm auslösten, der nach Einschätzung von Fachleuten den Feuersturm von Hamburg (Operation Gomorrha) noch übertraf. 114.000 Leipziger wurden obdachlos, mindestens 1800 starben.

Fabrik 4

Foto: Martin Schramme | 2015 Foto: Martin Schramme | 2015

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Fischwaren (Lebensmittel in der DDR)

Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Für die Versorgung der Bevölkerung mit Fisch betrieb die DDR einen großen Aufwand. Wegen neuer Regelungen im internationalen Fischfang musste der erste sozialistische Staat auf deutschem Boden seit Ende der 1970er Jahren seine Fischerei komplett neu strukturieren, um die Planvorgaben zu erfüllen. Dafür wurde neben dem Fischkombinat Rostock der Außenhandelsbetrieb Fischimpex Rostock gegründet.