Harz-Region II

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung am 26.08.2021

Mägdesprung

VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung
(VEB Kombinat Metallwaren Dessau / VEB Kombinat Haushaltgeräte Karl-Marx-Stadt)

Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012 Foto: Martin Schramme | 2012
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Der VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung nutzte das ehemalige Verwaltungsgebäude der Mägdesprunger Eisenhüttenwerk Aktiengesellschaft Mägdesprung (erbaut 1781). Hütte und Gießerei arbeiteten einst im Ort an der Selke. Zunäst wurden Eisen und Silber aus dem Erz der Gegend gewonnen, später Gestein von weiter her. Nach einer wechselvollen Geschichte mit Aufschwung und Pleite kam der Betrieb in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wieder in Gang. Dafür sorgte Fürst Friedrich Albrecht von Anhalt Bernburg (1735-1796), der seinen Regierungssitz nach Ballenstedt aufs Schloss verlegt hatte. Zu den produzierten Gussteilen gehörten um 1920 auch Gas- und Elektro-Platten und Kocher. Während des Zweiten Weltkrieges wurden in Mägdesprung auch Blechaggregate für die Flugzeugproduktion der Hugo Junkers AG in Dessau hergestellt. Gasgeräte und Herde machten dann auch bereits kurz nach dem Kriegsende einen wichtigen Teil der Produktion aus. 1959 wurde die Eisenhütte in eine KG mit staatlicher Beteiligung umgewandelt, 1972 dann endgültig vollständig privatisiert.

Kurhaus Meves / Hotel und Pension Mägdesprung / Hotel Meves (nach Besitzer Hermann Meves / Brumme)

Kurhaus Meves, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Einer der prominenten Dauergäste des Hotels Meves in Mägdesprung war der Architekt Franz Kühnemann (1877-1952). Vor der SA zog er sich 1935 mit seiner Frau Emilie dorthin zurück.

Carlswerk (Maschinenfabrik 1827/1829)

Foto: Martin Schramme, 2012 Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Die Maschinenfabrik Carlswerk im Harz-Örtchen Mägdesprung zählte zu den bedeutendsten historischen Industrieanlagen und Denkmalen erhaltener Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts.

Herzogliche Eisenhütte

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

An dem Gebäude befindet sich ein Monogramm, in dem sich die drei Buchstaben A, F und C verschnörkeln. Sie stehen für Herzog Alexius Friedrich Christian (1767-1834). mehr zur Person

Alexisbad (Ortsteil von Harzgerode)

Reichsbahn-Erholungsheim Selketal (Stahlbad Alexisbad)

Reichsbahn-Erholungsheim Selketal, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Das Kurhaus Alexisbad, ein altberühmtes Stahlbad, wurde 1810 von Herzog Alexis von Anhalt gegründet. Dereinst boten die Gastgeber hier Stahl-, Moor-, Sol-, Fichtennadel-, elektrische Licht- und Kohlensäurebäder sowie eine Stahl-Trink-Quelle an. Die Deutsche Reichsbahn übernahm in der DDR (1949-1990) das frühere Logierhaus (siehe Fotos) und betrieb es als Erholungsheim Selketal. Im Hause befand sich auch ein Cafe Selketal. Mehr als 200 Jahre alt ist das Logierhaus. Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat es seine markanten Türme. Seit vielen Jahren steht es leer.

Wippra

Gasthof Schieferhaus

Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme

Hotel und Restaurant, erbaut 1380, Schankrecht im Hause seit 1709, Besitzer Familie Ballin. Vor dem Haus befand sich einst eine Minol-Tankstelle. 1995 gab es mit Nachfolger Elf Streit um die Kosten der Entsorgung zweier unterirdischer Tanks aus der Minol-Zeit. Das Schieferhaus ist ein beliebtes Fotoobjekt und war wiederholt Motiv für Ansichtskarten und stand bereits zu DDR-Zeiten unter Denkmalschutz.

Deutsches Haus

Deutsches Haus im Harz, Foto: Martin Schramme

1845 hat der Holzhändler und Gastwirt Friedrich August Hahn den Betrieb des Gasthauses "Deutsches Haus" in Wippra (Harz) begonnen. Nach der Verstaatlichung in der DDR war das Objekt von 1959 bis 1991 in der Hand der Konsumgenossenschaft (Konsum). 1991 wurde das Haus wieder privatisiert.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Brauerei Wippra (Dampfbrauerei Wippra Adolf König)
VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung (vormals Eisenhütte Mägdesprung Carl Horn KG bzw. Mägdesprung-Neudorf Eisen- & Silberhütten-Bergbau Actien-Gesellschaft)
Genesungsheim Geschwister Scholl Alexisbad

Wirtschaft im Harz vor 1945
Dampfbrauerei Wippra Adolf König
Hotel Mägdesprung
Mägdesprunger Eisenhüttenwerk GmbH (gegr. 1646, Eisengiesserei, Gasherdfabrik, Maschinenfabrik, Sägewerksmaschinen)
Mägdesprung-Neudorf Eisen- & Silberhütten-Bergbau Actien-Gesellschaft (gegr. als AG 1873, Vorläufer seit 1646, seit 1875 Verhüttung von Fremdeisen, zahlreiche Namens- und Eigentümerwechsel, ab 1917 im Eigentum der Harzgeröder Maschinenfabrik GmbH, zur NS-Zeit auch Zulieferer der Gasgeräteproduktion in den Junkerswerken von Dessau)
Stahlbad Alexisbad (seit 1810)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1894: Mägdesprung, schroffe Felsspitze im anhaltischen Kreise Ballenstedt, im Selketal im Harze, unweit Alexisbad, mit drei Meter hohem Eisenkreuz. An ihrem Fuße liegt das Hüttenwerk und der Ort Mägdesprung mit (1890) 278 Einwohnern und einem zu Ehren des Fürsten Friedrich Albrecht von Anhalt-Bernburg errichteten 19 Meter hohen gußeisernen Obelisk. Alexisbad, Badeort im Herzogtum Anhalt im romantischen Selketal, an den Schmalspurbahnen Gernrode-Harzgerode und Alexisbad-Hasselfelde. Alexisbad wurde 1810 auf Kosten des Herzogs Friedrich Christian von Anhalt-Bernburg als Badeort eingerichtet, gehörte seit 1873 einer Aktiengesellschaft und ist seit 1879 Eigentum des Hüttenbesitzers Wenzel zu Mägdesprung. In neuerer Zeit sind Sol-, Fichtennadel- und Wellenbäder sowie Molken-, Milch- und Kräuterfastkuren eingerichtet, im Sommer besteht Post und Telegraph. Wippra, An der Wipper, Post, Telegraph. Brauerei, Schiefer- und Grünsteinbrüche, Märkte und wird als Luftkurort besucht.

 

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