Elsterwerda (Brandenburg)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Fotos ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 11.11.2022

Die frühe Wirtschaftsgeschichte Elsterwerdas war die einer Burg an der Salzstraße zwischen Halle und Prag (Tschechien). Im 18. Jahrhundert wurde, um den wachsenden Holzbedarf des Ortes zu decken, der Elsterwerda-Grödel-Floßkanal gebaut. Mitte Oktober 1875 bekam die Stadt einen Bahnanschluss und wurde schließlich zum Bahnknoten auf der Strecke Dresden-Berlin. 1912 erhielt Elsterwerda die erste 110-kV-Hochspannungsleitung Europas, die zwischen Riesa und Lauchhammer verlief. 1936 wurde die Molkereigenossenschaft gegründet. Von Mai 1944 bis April 1945 waren die Bahnanlagen von Elsterwerda mehrfach Ziel schwerer Bombenangriffe.

Konsum-Großbäckerei

Konsum-Grossbaeckerei Elsterwerda, Foto: Martin Schramme, 2014 Konsum-Grossbaeckerei Elsterwerda, Foto: Martin Schramme, 2014 Konsum-Grossbaeckerei Elsterwerda, Foto: Martin Schramme, 2014
Foto: Martin Schramme, 2014 Foto: Martin Schramme, 2014

Damit die einfachen Menschen sich auch versorgen konnten, schlossen sie sich seit Beginn der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts zu Konsum-Genossenschaften zusammen. Die Genossenschaften wuchsen schrittweise von reinen Verkaufseinrichtungen zu Unternehmungen mit eigenen Lebensmittelproduktionsstätten wie Fleischereien, Bäckereien und Molkereien.

Wasserturm Elsterwerda

Wasserturm Elsterwerda, Foto: Martin Schramme, 2014

250 Kubikmeter Wasser kann der 32 Meter hohe Wasserturm Elsterwerda speichern. Die Jahre 1905/1906 gelten als Baujahre. 1948 wurde der Turm vom Netz genommen. In den 1980er Jahren retteten Denkmalpfleger und der Rat der Stadt den Turm vor dem Abrisss. So wurden bereits 1989 erste Sanierungsarbeiten veranlasst.

Wasserturm am Bahnhof Biehla

Wasserturm am Bahnhof Biehla, Foto: Martin Schramme, 2014 Wasserturm am Bahnhof Biehla, Foto: Martin Schramme, 2014

Der Bahnhof in Biehla wurde 1874 eröffnet. Der Wasserturm am Bahnhof hat ein Fassungsvermögen von 50 Kubikmeter.

Arno Geißler Fleischermeister (gegr. um 1920)

Foto: Martin Schramme, 2014

Vier Generationen führten das Unternehmen inklusive Schlachthaus und Restauration (Imbiss). Laut Stadtarchiv erfolgte die Gründung um 1920, während das Gebäude bereits aus der Zeit vor 1875 stammen soll. Wie Zeitzeugen gegen&uumL;ber der Lausitzer Rundschau sagten, wurde auch in den 1950er Jahren noch selbst geschlachtet - Kälber, Schweine und Rinder. Für die Gaststätte war schon um 1960 Schluss, die Fleischerei hielt sich noch bis 2002.

Betriebe in der DDR (1949-1990)
VEB Anlagenbau Impulsa Elsterwerda (VEB Kombinat Fortschritt Landmaschinen)
VEB Baubeschlagswerk Elsterwerda (VEB Baubeschlagfabrik Elsterwerda, Betrieb im VEB Kombinat Bauelemente und Faserbaustoffe)
VEB Elektromagnet Elsterwerda
VEB "Elfa" Elsterwerda, Elsterwerad-Biehla, Str. am Nordbahnhof 3 (ELFA = Elsterwerdaer Fahrradfabrik, gegr. 1894, Melkstandanlagen)
VEB Elstermode Elsterwerda
VEB Holzverarbeitungswerk Elsterwerda
VEB Kalksandsteinwerk Elsterwerda
VEB Kfz-Mechanik Elsterwerda
VEB Maschinenfabrik und Eisengießerei Elsterwerda
Molkereigenossenschaft Elsterwerda
VEB Puppenfabrik Elsterwerda
VEB Raumgestaltung Elsterwerda
VEB Schraubenfabrik Elsterwerda (VEB Schrauben und Normdrehteile Elsterwerda, Betrieb im VEB Kombinat Wälzlager und Normteile Karl-Marx-Stadt)
VEB Stahlbetonwerk Elsterwerda
VEB Steingutwerk Elsterwerda (VEB Kombinat Feinkeramik Kahla)

Wirtschaft und Leben in Elsterwerda vor 1945
Adolf Noack Buchhandlung, Bürobedarf, Buchbinderei, Papierhandlung, Musikalien, Lehrbücher und Bedarfsartikel der hiesigen Lehranstalten (Mitglied der Reichsschrifttumskammer)
Bäckerei Emil Selkmann, Elsterwerda
Barth & Sohn, Kunstwollfabrik, Fabrik Elsterwerda
Braunkohlengrube Robert
Elsterwerdaer Fahrrad-Fabrik (ELFA, ursprünglich Fahrradfabrik Springer & Reichenbach von 1894: Bau der Fahrradmarken "Aegir" und "C.W.R.", Nähmaschinen und Zentrifugen, ab 1928 Bau von Motorrädern, im Zweiten Weltkrieg Umstellung auf Rüstungsgüter, 1945 totale Zerstörung, Wiederaufbau sowie Umstellung und Spezialisierung ab 1953 auf den Bau von Melkanlagen, u.a. Entwicklung des Melkkarussells, seit 1990 als Impulsa am Start)
Elsterwerdaer Zement-Dachziegel- und Kunststeinwerk Wilhelm Münch
Fahrradwerke Elsterwerda
Gaswerk Elsterwerda AG (gegr. 1909 in Bremen, seit 1916 in Elsterwerda)
Gebrüder Heinrich Elsterwerda (GHE, gegr. 1900, Abteilung A = Textilmaschinen, B = Markisen und Scherengitter, C = Feuer- und Luftschutz, Technische Bedarfsartikel)
Grödener Tonwerke Elsterwerda
Kohlenwerke Elsterwerda
Oberlausitzer Kies- und Sandwerke GmbH, Abteilung Kalksandstein-Fabrik und Abteilung Chemische Fabrik, Elsterwerda-Biehla
Phönicia-Werke Aktiengesellschaft Elsterwerda
Spankorbwaren-Industrie Gustav Schemmel (gegr. 1850, Tragkörbe, Bügelkörbe von Rohr und Wurzel, Futterschwingen, Achselbänder; Export)
Steingutfabrik Elsterwerda (seit 1900)
Theodor Thierack & Sohn OHG Elsterwerda, Hauptstr. 44 (Kachelöfen, Küchenherde, Wandfliessen, Fussbodenfliessen, Bau-Keramik, Eisenhandlung)
Webstuhl- und Maschinenfabik Gebr. Heinrich, Elsterwerda (gegr. 1900)

Eintrag im Brockhaus-Lexikon von 1892
Rechts der Schwarzen Elster, unweit der Pulsnitzmündung, an den Linien Berlin-Elsterwerda, Kohlfurt-Falkenberg-Roßlau der Preußischen Staatsbahnen, Elsterwerda-Dresden und an der Nebenlinie Elsterwerda-Nossen der Sächsischen Staatsbahnen. Post zweiter Klasse, Telegraph. Ackerbau, Töpferei, Eisengießerei, Ziegelei, Stärkefabrik, Bierbrauereien, Spiritusbrennereien und in der Umgegend Braunkohlengruben. Elsterwerda, einst kursächsisch, kam 1815 an Preußen.

Quellen
picclick.de
de.wikipedia.org/wiki/Elsterwerdaer_Fahrradfabrik