Angersdorf (Sachsen-Anhalt)

Artefakte - Denkmale deutscher Geschichte
Fotos: Martin Schramme | Keine Verwendung der Bilder ohne Nachfrage!
letzte Änderung: 11.07.2021

Angersdorf ist durch den Salzbergbau geprägt. Erst wurden nicht weit von den Behausungen Kali- und Steinsalz abgebaut, dann bebte die Erde am 11. September 1996, als ein Teil des Deckgebirges der alten Salzgrube einstürzte. Später gab es wiederholt Ärger wegen der Einlagerung bedenklicher Substanzen.

Schachtanlage Angersdorf, Halle und Saale (Hallesche Kaliwerke Aktiengesellschaft)

Schachtanlage Angersdorf, Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013 Foto: Martin Schramme, 2013

Auf der Gemarkung Angersdorf befanden sich einst zwei Gruben: Halle und Saale. Der Schacht Halle war an die Bahnstrecke Halle-Zscherben angeschlossen. Foto 1 zeigt Gleise am Schacht "Halle" (Foto: Martin Schramme, 2005, inzwischen abgerissen). Foto 2 zeigt die Aufschrift "Sportanlage 30. Jahrestag" und ein Kali-Logo an einer Hauswand unweit der ehemaligen Salzgrube. Wesentliche Teile des Werkes sind abgerissen, darunter der Förderturm, der Ende der 1980er Jahre noch stand, die Gleisanlagen und ein Lagergebäude. Auch der Förderturm Saale stand bis 1984.

Die Grubengeschichte begann 1905 mit der Gründung der Hallesche Kaliwerke Aktiengesellschaft, die seit 1929 als Hallesche Salzwerke AG agierte. 1937 übernahm das Unternehmen die Gewerkschaft Saale und die Chemische Fabrik Kalbe. Firmensitz den Halleschen Salzwerke und Chemischen Fabrik Kalbe AG war fortan Kalbe. 1947 wurde der Schachtbetrieb verstaatlicht. Seit 1952 wurde er als VEB Hallesche Salzwerke Angersdorf dem Kaliwerk Teutschenthal angegliedert.

Der Schacht Halle wurde vom Sommer 1908 bis zum Sommer 1910 bis auf 761 Meter abgeteuft. Zum Schacht gehörten zunächst eine 1,35 Kilometer lange Anschlussbahn nach Schlettau und eine Chlorkaliumfabrik an der Saale. Anfangs wurde Carnallitit abgebaut, später Steinsalz. Am 22. Januar 1916 brach ein 100 mal 300 Meter großes Feld im Carnallititabbau zusammen. Das Königliche Bergamt wertete das Ereignis aus und befand, dass die Pfeiler im Abbaufeld zu schmal waren und der feuchte Handversatz nicht geeignet. Bis 1926 wurden eine Brom- und eine Chlormagnesiumfabrik errichtet. 1965 war das letzte Jahr der Steinsalzförderung. Siedesalz wurde bis 1969 gefördert. Danach begann man die untertägige Bohrlochaussohlung, die 1993 endete. Gewonnen wurde Magnesiumchlorid.

(Quellen: u.a. Wikipedia und Vorort-Recherche)

Betriebe in der DDR
VEB Hallesche Salzwerke Angersdorf (seit 1952 Kaliwerk Teutschenthal)
VEB Kaliwerk "Deutschland"
VEB Rationalisierungsmittelbau Angersdorf

Wirtschaft in Angersdorf und Umgebung vor 1945
Hallesche Kaliwerke Aktiengesellschaft (gegr. 1905, Umbenennung 1929 in Hallesche Salzwerke AG, 1937 Umfirmierung in Hallesche Salzwerke und Chemische Fabrik Kalbe AG)